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Die Top-10-Sehenswürdigkeiten von Uruguay – kleines Land mit großem Stolz

Estancia La Sirena, Uruguay

Die Bewohner Uruguays sind sehr stolz auf ihr Land – und das dürfen sie auch sein. Denn es hat einiges zu bieten: Badespaß an weißen Sandstrände und in heißen Thermalquellen, traditionelle Bauernhofe in tiefster Natur, koloniale Dörfer am Meer und Großstadtflair in Montevideo.

1. Das koloniale Colonia del Sacramento

Oldtimer in Uruguay

Man fühlt sich beinahe wie auf Kuba, wenn man an den vielen Oldtimern vorbeischlendert, die überall in Colonia am Straßenrand stehen. Das Wetter passt dazu, heiß und manchmal windig durch eine seichte Meeresbrise. Auch die Menschen: freundlich, glücklich, nett – und gechillt. Das einzige was man befürchten muss, ist dass man nicht sofort das bekommt, was man möchte, man muss also selbst eine innere Ruhe und Entspanntheit an den Tag legen können. Die Nähe zu Buenos Aires macht es zusätzlich zu einem beliebten Tagesausflugs-Ziel für ausländische Besucher, die mit der Fähre über den Río de la Plata kommen. Es gibt viele leckere Restaurants und tolle Hotels (empfohlen: Colonia Suites), um für das leibliche Wohl zu sorgen, damit man unangestrengt in den Genuss der schönen Promenade, der wunderbaren Altstadt, des sehenswerten Leuchtturms und des alten Stadttors bei einem entspannten Spaziergang kommen kann.

2. Das schicke Punta del Este

Der beliebteste Badeort des Landes liegt direkt an der breiten Mündung des Río de la Plata in den Atlantik. Das auf einer Halbinsel gelegene Städtchen Punta del Este verfügt daher über teils rauhe Strände mit Brandung und Wellen, teils aber auch über ruhigere Badeplätze auf der Seite des Flusses, den man als solchen aber eigentlich gar nicht mehr erkennen kann. In den Sommermonaten vervielfacht sich die geringe Einwohnerzahl durch die vielen einheimischen und ausländischen Touristen, vorwiegend aus Brasilien und Argentinien. Der exklusive Badeort besitzt zudem weitere kleine Attraktionen, wie eine natürliche Stein-Skulptur, die einer Hand gleicht (Los Dedos = Die Finger), den interessanten Leuchtturm und die Iglesia de la Candelaria. Auch die vorgelagerten Inseln Isla de los Lobos, wo man Robben beobachten kann, und Isla Gorriti, die ein Ausgangspunkt für Wassersportler ist, sind beliebte Ausflugsziele.

3. Estancias bei Mercedes oder Tucuarembó

Estancia La Sirena, Uruguay

Auf einer Estancia einige Tage zu verbringen bedeutet Natur pur zu erleben. Ob Reiten, Kajak fahren, Wandern oder einfach nur ein kühles Bad in natürlichen Gewässern genießen – dem Naturerlebnis sind keine Grenzen gesetzt. Zusätzlich bekommt man typisches, traditionelles Essen gereicht, wahlweise sogar oft als Vollpension, da es in der Umgebung meist keine andere Möglichkeit gibt, einzukaufen oder essen zu gehen. Nachts kann man einen ungestörten und klaren Sternenhimmel beobachten und die absolute Ruhe genießen, die nur durch Grillengezirpse oder Froschquaken gestört werden. Empfehlenswert ist beispielsweise die Estancia La Sirena bei Mercedes, deren uruguayische Eigentümer und Angestellte sich viel Zeit für die Gäste nehmen und Ausflüge organisieren.

4. Die Hauptstadt Montevideo

Mercado Tristán Narvajo

Montevideo ist als das kleine Buenos Aires auf der anderen Seite des Río de la Plata ebenfalls eine wunderschöne Stadt, die jedoch in ihrer Größe nicht an die argentinische Schwester herankommt. Dagegen konnte sie durch ihre Übersichtlichkeit ihren Charme bewahren und wirkt auf den ersten Blick gar nicht wie eine Millionenstadt. Die Attraktionen der Stadt sind einerseits die vielen historischen Gebäude wie Theater (Teatro Solís als zweitgrößtes seiner Art in ganz Südamerika), Banken, Museen (z. B. Museo Histórico Nacional), Kirchen (z. B. Catedral Metropolitana) und Paläste (z. B. Palacios Estevez & Piria), andererseits auch die vielen Plätze (Plazas Independéncia, Constitución oder Zabala), Grünstreifen und wenigen Strände (Playa de los Pocitos, Playa Ramírez). Die charmante Altstadt wird übertrumpft von bizarren Hochhäusern, die an kommunistische Regime-Städte wie Havanna erinnern. Empfehlenswert ist der Sonntagsmarkt Tristán Narvajo, bei dem Antiquitäten, Bücher, Kitsch, Gemüse, Obst, Fleisch, Haustiere und vieles mehr verkauft wird, sowie den Mercado del Puerto, wo in einer großen Halle am laufenden Band über den üblichen Parrillas jegliche Art von Fleisch und Wurst gegrillt wird.

5. Das ursprüngliche Punta del Diablo

Das Aussteigerdorf Punta del Diablo im Südosten Uruguays an der stürmigen Atlantikküste gilt als Gegenpol zum schicken Punta del Este. Das nicht einmal 1.000 Einwohner zählende Fischerdorf, in dem heutzutage auch viel Kunsthandwerk produziert wird, ist wegen des starken Wellengangs vor allem auch bei Surfern beliebt. Wer auf Chillen in der Hängematte und Wellenreiten aus ist, sollte hier auf jeden Fall vorbeischauen.

6. Carmelo am Paraná-Delta

Wer im etwas abgelegenen Carmelo Halt macht, erlebt ein süßes Städtchen in der Nähe des Paraná-Deltas, das eine Erkundung mit dem Boot lohnt. Die historische Altstadt an sich ist kopfsteingepflastert und bebaut mit schönen, flachen Häusern. Am Arroyo de las Vacas kann man sich ein erfrischendes Bad am Sandstrand genehmigen. Von hier aus kann man in das ebenfalls sehr interessante Tigre in Argentinien mit der Fähre überfahren, das ebenfalls an einem Delta, und zwar des gleichnamigen Flusses Tigre, liegt.

7. Río Negro, der uruguayische Fluss

Río Negro in Uruguay bei Mercedes

Der Río Negro schlängelt sich durch das ganze Land und teilt es in zwei gleich große Teile, bis er schließlich an der Westgrenze in den Río Uruguay fließt. Dadurch haben die Uruguayaner das gerechtfertigte Empfinden, es sei ihr gänzlich eigener Fluss, für den nur sie verantwortlich sind. Und so ist es auch: Im Vergleich zu den Flüssen Uruguay und Paraná, die aus anderen Ländern kommend viel verunreinigter und benutzter wirken, behält der Río Negro seine ursprünglich schwarze Farbe und Sauberkeit und wird leider nur durch die Staustufen zur Energiegewinnung gestört. Trotz der dadurch eingeschränkten Benutzung und der herbeigeführten Pegeländerungen, was unter anderem für die darin lebenden Tiere leider nicht besonders optimal ist, ist die Natur am Fluss einfach atemberaubend: die grüne Pflanzenwelt an seinen Ufern, mit gelegentlichen Unterbrechungen durch reine, feine, weiße Sandstrände machen dieses langsame Gewässer zu einem echten Highlight, das man mit irgendeinem Boot, Kanu oder Kajak entdecken fahren sollte.

8. Thermalquellen bei Salto

In der Nähe der zweitgrößten Stadt Uruguays reihen sich mehrere heiße Quellen aneinander, weswegen hier eine Vielfalt an Thermalbädern entstanden sind. Die ländliche Weite und das gute Wetter machen einen Ausflug zu einem solchen Bad sehr reizvoll, doch die Stadt Salto selbst weiß auch ihren Charme zu versprühen. Ihre Schokoladenseite zeigt sie abends beim Sonnenuntergang, wenn man die Uferpromenade entlangläuft oder im besten Restaurant der Stadt (La Casa de Lamas) einfach nur die Aussicht auf den Río Uruguay genießt.

9. Die Natur am Cabo Polonio

Das Polonio-Kap liegt vorgelagert auf einer sichelförmigen Halbinsel. Der Bade- und Surfort kann nur per Pferd, Boot oder Allradfahrzeug erreicht werden, ist weder an das Straßennetz angebunden, noch gibt es dort Elektrizität. Das alles macht das Leben dort sehr ursprünglich. Auf der zum Land hingewandten Seite kann man perfekt die ruhige Badebucht genießen, Richtung offenen Ozean finden eher die Surfer in den hohen Wellen ihr Paradies. Die Sanddünen, die sich innerhalb der Bucht aufgebaut haben, zählen zu den größten Südamerikas und sind sehr sehenswert. Der Meeresabschnitt vor dem etwa 100 Einwohner zählenden Dorf ist außerdem sehr bekannt für sein geschütztes Naturreservat, in dem sich viele Tiere wie Seelöwen, Delfine und sogar Wale sehr wohl fühlen.

10. Feste und Feierlichkeiten in Paysandú

Die drittgrößte Stadt des Landes liegt ebenfalls wie Salto und Carmelo am Río Uruguay. Am sehenswertesten im Stadtzentrum ist die schöne Basilika Nuestra Señora del Rosario y San Benito de Palermo. Ansonsten gibt es in Paysandú, das für seine Fleischindustrie bekannt ist, hauptsächlich während der Festivitäten zu Karneval und der Semana Santa viel zu erleben. In der Osterwoche findet dort das größte Bier-Festival des Landes statt. In der argentinischen Grenzstadt Colón auf der anderen Seite des Flusses, mit der Paysandú durch die General-Artigas-Brücke verbunden ist, gibt es ein schönes Thermalbad, das man – wenn einem die Grenzformalitäten nicht zu anstrengend sind – zusätzlich besuchen kann.

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7 Comments

  1. Mark

    Großartig! Starke Texte, tolle Bilder. Da kriegt man gleich noch mehr Lust, endlich mal nach Uruguay zu fahren …

  2. Markus

    Uruguay! Sehr guter Artikel – da muss ich unbedingt mal hinfahren!!

  3. Georg

    Cool

  4. steven

    wow es hilft mir bei meiner ausarbeitung über uruguay

  5. Kati

    Hallo Stephan, super Artikel, kurz und knapp, sehr hilfreich bei unserer Reiseplanung…wirklich toll
    Ich bin letztens schon auf deiner Seite gelandet, als ich einen Empanadateig mit Maismehl gesucht habe- das Rezept war genial und der Teig super lecker.

  6. Kalle

    Hoi,
    Ich werde einige Zeit in Uruguay verbringen und dein Artikel gibt mir einiges an Inspiration, weil ich recht planlos hier her gekommen bin. Zur Zeit bin ich in der Region um Cabo Polonio und kann dort auf jeden Fall so eine Cabalgata (einen Ausritt) empfehlen. Wer einen Link braucht: cabalgatas.com.uy
    Als nächstes werde ich mir Punta del Diabolo ansehen und hoffe, es ist so gechillt wie du es beschreibst :)

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