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Highlights

Perus schönste Ruinen-Stätten der Inka und anderer präkolumbischer Kulturen

Machu Picchu über dem Urubamba-Tal

Peru ist das Land der Inka. Die alte und vormals größte Kultur Südamerikas durchzog den halben Kontinent, von Kolumbien bis Argentinien, ihre größte Ausbreitung hatte sie jedoch auf dem Gebiet des heutigen Peru. Zudem gab es viele weitere präkolumbische Völker. Und dementsprechend viele Ruinen gibt es dort.

Liste der sehenswertesten Ruinen Perus

1. Machu Picchu

Die im Jahr 1911 wiederentdeckte und wohl bekannteste aller Ruinen des ganzen amerikanischen Kontinents ist ganz eindeutig Machu Picchu. Mit einer Besucherzahl von etwa 750.000 pro Jahr belegt es auch in Lateinamerika einen der vordersten Plätze bei den Touristenattraktionen. Die sehr gut erhaltene Ruinenstadt bleibt ein Mysterium, da bis heute noch nicht genau erforscht werden konnte, zu welchem Zweck sie hier von den Inka-Herrschern im 15. Jahrhundert gebaut wurde. Übersetzt bedeutet der Name „Alter Gipfel“, der ursprüngliche Name der Stadt ist allerdings leider nicht überliefert.

Machu Picchu, Peru

Foto: Latin-Mag

2. Chan Chan bei Trujillo

Die von der präkolumbianischen und präinkaischen Kultur Chimú errichtete Stadt Chan Chan war um 1300 eine der größten Städte der Welt, wohl aber auf jeden Fall die größte zu dieser Zeit in Südamerika. Bis zu 60.000 Einwohner lebten in der Lehm-Stadt nahe des heutigen Trujillos, bis die Inka sie Jahrzehnte später einnehmen konnten und die Stadt seitdem aufgegeben wurde. Heute ist diese einzigartige Stätte Weltkulturerbe der UNESCO und es muss einiges an Arbeit hineingesteckt werden, um die Ruinen zu erhalten, da das üble Naturphänomen El Niño alle paar Jahre in dieser Region sein Unwesen treibt und so einige Beschädigungen hinterließ.

Stadt aus Lehm Chan Chan

Foto: Latin-Mag

3. Kuélap bei Chachapoyas

Kuélap ist eine ehemalige Festung der Chachapoya, eines prähistorischen Andenvolkes, deren Name in etwa „Nebelkrieger“ oder „Wolkenmenschen“ bedeutet (zurückgehend auf die Lage der Siedlung in einem Nebelwald-Gebiet). Das auf einem Hügel gelegene Kuélap wurde zwischen 800 und 1300 nach Christus gebaut, konnte etwa 2.000 Menschen beherbergen und hatte wohl den Nutzen eines Rückzugsortes für die im Umland lebenden Ureinwohner. Die einzigen drei Zugänge zum Innenbereich bestehen über schmale Gassen, in die jeweils nur eine Person hindurchlaufen kann, das die heutige Vermutung bestätigt, als Festungsanlage genutzt geworden zu sein. Leider ist die Ruine nur sehr schwer zu erreichen, man muss lange Busfahrten in Kauf nehmen. Trotzdem lohnt sich der Besuch, da man hier eine gänzlich andere Kultur und die dazu passende Atmosphäre erlebt, als die der Inka.

Eingang von Kuélap, Chachapoyas

Foto: Latin-Mag

4. Pisac im Valle Sagrado

Pisac (oder Pisaq) liegt nahe der Stadt Cuzco am südlichen Eingang des Valle Sagrado („Heiliges Tal“), dem Mittelpunkt der Inka-Kultur zu ihren Hochzeiten. Beeindruckend an dieser Stätte sind die unzähligen Terrassen, die unter und neben den städtebaulichen Anlagen viele Höhenmeter den Hang des Berges hinabreichen. An dem in der Mitte des Tempelbereichs stehenden, massiven, sehr markanten Felsen vulkanischen Ursprungs, genannt Intihuatana (nach dem inkaischen Sonnengott Inti), soll nach Glauben der alten Inka die Sonne festgebunden sein.

Terrassen von Pisac, Peru

Foto: Latin-Mag

5. Ollantaytambo

Das am Fluss Urubamba gelegene Ruinenstädtchen Ollantaytambo gehört ebenfalls noch zum Heiligen Tal der Inka. Hier lässt sich die typische Städtebauplanung der Inka betrachten, die nur noch hier in sehr gutem Zustand nachvollziehbar ist. Wer sich in Cuzco einige Tage aufhält, sollte diese Station aber vor dem beeindruckenden Machu Picchu in Angriff nehmen, da man sonst nur noch schwierig überwältigt werden kann.

Ollantaytambo in Peru

Foto: „Inca Storehouses over Ollantaytambo“, Kenneth Moore / CC BY 2.0, bearbeitet

6. Caral im Tal des Río Supe

Caral ist einer der Ursprünge der menschlichen Zivilisation auf der Erde. Die Stätte gilt als älteste Stadtsiedlung des amerikanischen Kontinents und ist etwa auf 3000 vor Christus datiert worden. Trotz ihres geschichtlichen Wertes ist aber die Zahl der Einwohner, die zu Hochzeiten hier gelebt haben sollen, mit etwa 1.000 Menschen eher klein.

Caral im Tal des Río Supe

Foto: „5000 year-old ruins, Caral“, glenngould / CC BY 2.0, bearbeitet

7. Huaca Pucllana in Lima

Diese kleine Ruinenstätte liegt im Innenstadtbereich der Hauptstadt Lima und ist auch hauptsächlich deswegen hier mit aufgeführt. Das Volk der Lima, das in dieser Region etwa von 200 bis 700 nach Christus lebte, erbaute hier ein administratives und zeremonielles Zentrum, das bis heute in seiner Pyramidenform erhalten ist.

Huaca Pucllana in Lima

Foto: Latin-Mag

8. Wari bei Ayacucho

Etwa 25 Kilometer von Ayacucho entfernt lag die Hauptstadt Huari (Wari) der gleichnamigen Kultur, die noch vor den Inka etwa um 600 nach Christus neben dem Tihuanacu-Volk eine der beiden vorherrschenden des südamerikanischen Kontinents war. Wer zur Semana Santa oder einfach so die schöne Kleinstadt Ayacucho besucht, sollte hierhin auf jeden Fall einen Abstecher machen. Mitten in einer gigantisch beeindruckenden Landschaft stehen die Ruinen in einem sehr guten Zustand. Früher waren die Gebäude mit weißem Gips bedeckt, das zu damaligen Zeiten wohl einen umwerfenden Anblick bot.

Wari-Ruinen bei Ayacucho

Foto: Latin-Mag

9. Sipán bei Chiclayo

Nahe der Großstadt Chiclayo liegt das kleine Dorf Sipán, in dem in den Jahren nach 1987 mehrere Königsgräber ausgegraben wurden. Die fantastischen Fundstücke der Moche- beziehungsweise Mochica-Kultur, die hauptsächlich aus Gold, Silber und Juwelen bestehen, werden seit 2002 in dem hervorragend geführten und perfekt ausgestatteten Museo Tumbas Reales de Sipán ausgestellt, welches schon für sich alleine einen Reise-Stopp in Chiclayo und einen Ausflug in das nahe Dörfchen wert ist.

Sipán bei Chiclayo

Foto: „Señor de Sipán, Lambayeque – 18 ene 2015 –Perú“, eduardorudas / CC BY 2.0, bearbeitet

10. Sacsayhuamán

Die in unmittelbarer Nähe des Zentrums von Cuzco gelegene Ruinen-Stätte diente wohl früher zur Verteidigung der Hauptstadt der Inka. Die großen Felsen, die augenscheinlich eine riesige, unüberwindbare Mauer bilden, dienten wohl auch zur Abschreckung der Feinde und Andeutung der Stärke und Macht der Inka. Heutzutage ist nur noch etwa ein Drittel der Anlage existent, da die spanischen Eroberer einiges davon zerstört hatten; nichtsdestotrotz ist der Anblick immer noch dramatisch.

Sacsayhuamán

Foto: Latin-Mag

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2 Comments

  1. Tobias Berchtold

    Hi Stephan,

    meine Freundin und ich wollen wahrscheinlich im August für 2-3 Wochen nach Peru (bevorzugt Gebirge und Dschungel). Ich hab deine Seite im Internet gefunden und find sie super. Hättest du uns ein paar Tipps für eine Rundreise? Wie lange man sich wo aufhalten sollte? Auf was zu achten ist usw.? Mir hat das Bild in den Anden super gefallen, wo die Zelte zu sehen sind, genau sowas würden wir auch gerne machen.

    Würden uns rießig über ein paar Tipps von dir freuen.

    Liebe Grüße

    Tobi und Lena

    • Stephan Braun

      Das Bild mit den Zelten war in den Anden bei Huaraz. Dort habe ich eine mehrtägige Wanderung namens Santa Cruz Trek gemacht. Unbedingt zu empfehlen – die schönste Aussicht meines Lebens! Aber auch extrem anstrengend…

      Viel Spaß auf eurer Reise!

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