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Kultur

Die Maya-Ruine Tikal im Dschungel von Guatemala – Pyramiden, Tempel & Urwald

Tikal, Mayaruine in Guatemala

Mitten im tiefsten Dschungel, verborgen hinter grünem Dickicht und meilenweit von der nächsten größeren Stadt Flores entfernt liegt die sagenumwobene Maya-Stadt Tikal, eins der absoluten Highlights von Guatemala und eine der sehenswertesten Ruinen des ganzen Kontinents.

Tour nach Tikal

Die beste Zeit, sich die über 60 Quadratkilometer große Tempelanlage zu Gemüte zu führen, ist morgens ab 6 Uhr, sobald die Tore Tikals geöffnet werden. Denn nur dann entfaltet sich das Gefühl, das wirklich ursprüngliche Tikal authentisch zu erleben. Nur dann ist man allein mit sich, den halb von Pflanzen bedeckten Ruinen und den wilden Tieren, die zu dieser Zeit am aktivsten sind. Vormittags erreichen dann die Touristenströme den Großen Platz und es ist vorbei mit der natürlichen Ruhe. Der beste Start- und Zeitpunkt für eine Tour nach Tikal ist dementsprechend 4 oder 5 Uhr morgens in Flores am Petén-Itzá-See.

Blick über Tikal und den guatemaltekischen Urwald

Natur und Kultur in einem

Da die ehemalige Maya-Stadt und der sie umgebende Nationalpark von der UNESCO zum Weltkultur- und gleichzeitig -naturerbe im Jahr 1979 erkoren wurden, darf nur die Hälfte der bis dahin noch nicht freigelegten Bauten ausgegraben werden. Dadurch sind viele der Gebäude noch halb mit tropischen Pflanzen bewachsen und es entsteht eine Mystik, die es selten bei anderen perfekt restaurierten Ruinen (wie beispielsweise dem nicht allzu weit entfernten Chichén Itzá in Mexiko) gibt. Die wilden Tiere (Papageien, Brüllaffen, Insekten und viele mehr), die man hier in freier Natur beobachten kann, machen den Besuch neben dem kulturellen auch zu einem naturellen Erlebnis.

Affe in Tikal, Guatemala

Bauwerke in Tikal

Die wichtigsten Bauwerke der Anlage befinden sich in der Nähe des Zentrums, des sogenannten Großen Platzes. Der Tempel I, auch Großer Jaguar genannt, übertrumpft die in der Mitte liegende, große Wiese, auf der tagsüber die meisten Touristen herumwuseln. Gegenüber liegt der Tempel II, der mindestens genauso atemberaubend und stolz aus dem Boden hervorragt. Links und rechts davon liegen die Nord- und Zentralakropolis und nicht weit entfernt der Haupt-Ballspielplatz der dortansässigen Maya.

Geschichte von Tikal

Akropolis, Tikal, Guatemala

Die ersten Siedlungen auf dem Gebiet sind etwa 900 vor Christus datiert. Danach dauerte es einige Zeit, bis die ersten großen Bauten errichtet wurden, nämlich etwa um 400 vor Christus. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich Tikal zu einem der wichtigsten Zentren der Maya in Mittelamerika. Es überlebte sogar die Periode um 200 nach Christus, in der viele andere mächtige Städte aufgegeben werden mussten. Im fünften Jahrhundert erblühte Tikal das erste Mal prächtig mit seiner Macht, bis zu einem erbitterten Krieg mit der Nachbarkultur von Calakmul, die mit Tikal um die Vorherrschaft in diesem Gebiet rang. Nach einer hundert- bis zweihundertjährigen Schwächeperiode besiegten sie dagegen wieder den Erzfeind und die Stadt erstrahlte erneut in ihrer Herrschaft. In diesen Jahrhunderten lebten in Tikal und im direkten Einzugsgebiet zwischen 50.000 und 200.000 Menschen. Ein Massensterben (vielleicht wegen einer langjährigen Dürreperiode auf der Halbinsel Yucatán) oder das Abwandern aus dem Gebiet besiegelte um 900 nach Christus schließlich den Niedergang Tikals.

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