In den Andenländern Kolumbien, Ecuador, vor allem aber in Peru und Bolivien sind die Cuys (Meerschweinchen) eine Spezialität der armen Leute.
Hier hat man Meerschweinchen zum Fressen gern
Meerschweinchen werden in den Andenländern inzwischen mastartig gezüchtet, da der Pro-Jahr-Verzehr in den letzten Jahren bei etwa mehr als 100 Millionen Tieren lag und die normale Zucht der Kleinbauern in den Bergregionen dafür nicht mehr ausreichend war. Ursprünglich kommt diese Tradition jedoch aus den armen, ländlichen Regionen in den Anden. Die einfach zu haltenden Cuys sind für deren Bewohner auch heutzutage noch wichtige Proteinlieferanten. In vielen Bauernfamilien werden sie sogar immer noch selbst gezüchtet. Die Tierchen werden oft ganz einfach in kleinen Ställen oder sogar freilaufend in der Küche gehalten, mit den dort anfallenden Abfällen gefüttert, schließlich nach einigen Monaten selbst geschlachtet und (nicht nur) zu besonderen Anlässen verzehrt. Bei Hochzeiten ist es überlieferte Tradition, Meerschweinchen zu servieren.
Eine Spezialität in Gourmet-Restaurants
Das leicht nach Kaninchen schmeckende Fleisch hat seinen Siegeszug auch in die Gourmet-Küche der großen Städte geschafft. So findet man es beispielsweise auf den Speisekarten vieler traditioneller Restaurants in der südamerikanischen Kulinarik-Hauptstadt Lima sowie in Cusco oder Arequipa.
Zubereitung von Cuy
Die Meerschweinchen werden in den Anden meist gegrillt oder gebraten serviert, manchmal auch im Ofen zubereitet. Als besondere Spezialität gilt das Gericht Cuy Chactado, bei dem zu dem zarten Fleisch eine Erdnuss-Sauce gereicht wird. Da die Beliebtheit des Fleisches auch bei Ausländern, die diese Gerichte oft auf einer Rundreise durch Südamerika kennen gelernt haben, immer weiter steigt, überlegt sich die peruanische Regierung und Industrie neuerdings, die Tiere auf den nordamerikanischen und europäischen Markt als Tiefkühlkost zu exportieren.
Geschichte und Herkunft
Unter Cuys versteht man in Südamerika jegliche Form des Meerschweinchen, sowohl die kleinen, süßen Gattungen, die bei uns als Haustiere gehalten werden, als auch die Mastmeerschweinchen oder die wild lebenden Tiere. Das heute verwendete Wort Cuy stammt vom Quechua-Wort (Quwi) für Meerschweinchen ab. Seit beinahe 3.000 Jahren, also sogar noch weit vor der südamerikanischen Besiedelung durch die Inka, isst man in dieser Region nachweislich die kleinen Tiere.