Nachdem wir in einem anderen Artikel bereits die einzigartige Atmosphäre in Havanna beschrieben haben, widmen wir uns jetzt den besten Sehenswürdigkeiten in der kubanischen Hauptstadt.
Plaza Vieja – das malerische Herz der Altstadt
Der malerische Platz ist, wie der Name andeutet, tatsächlich schon sehr alt. Er wurde im 16. Jahrhundert angelegt und hieß bis Mitte des 19. Jahrhunderts Plaza Nueva. Erst dann wurde er „gealtert“. Lange Jahre lang ließ die Regierung die Gebäude am Platz verfallen, bis in die 1990er Jahre wurde er sogar als Parkplatz genutzt. Erst in den letzten Jahrzehnten fand ein Umdenken statt, und die Plaza Vieja wird samt der umliegenden Gebäude und kolonialen Paläste nach und nach liebevoll restauriert. Heute ist der weitläufige Platz mit dem schönen Brunnen in der Mitte ein echter Augenschmaus. Zahlreiche Bars und Cafés laden zum Verweilen ein. An einigen der Häuser geben bebilderte Hinweistafeln einen Einblick in die aufwendige Restaurierungsarbeit der letzten Jahre.
Plaza de Armas: Tolle Gebäude und kubanisches Leben
Der älteste Platz Havannas ist noch heute zentraler Anlaufpunkt für Touristen und Einheimische gleichermaßen. In seiner Mitte steht eine von Palmen umrahmte Marmorstatue des Generals Manuel de Céspedes. Bekannt ist die Plaza de Armas heute vor allem als Open-Air-Markt für revolutionäre Literatur und Souvenirs. Doch den Besucher erfreuen nicht nur die zahlreichen Bücherstände, sondern auch die prachtvollen Gebäude rund um den Platz. So zum Beispiel auf der Westseite der Palacio de los Capitanes Generales, in dem heute das Stadtmuseum untergebracht ist. An der Nordseite steht der ebenso beeindruckende Palacio del Segundo Cabo, heute Sitz des Nationalen Bücherinstituts. Direkt daneben eröffnet sich die nicht zu übersehende Festung Castillo de la Real Fuerza aus dem späten 16. Jahrhundert – die älteste noch existierende Festung Havannas. Von hier aus blickt man auf die Hafeneinfahrt und kann sich vorstellen, wie es war, als Havanna in früheren Jahrhunderten von feindlichen Flotten belagert wurde.
Kathedrale und Plaza de la Catedral
Der komplett von Gebäuden umsäumte Platz wird dominiert von der Namensgebenden Catedral de la Virgen Maria de la Concepción Immaculada. Sowohl Papst Johannes Paul II. als auch Papst Benedikt XVI. im Jahr 2012 haben die kleine, aber beeindruckend ausgestaltete Kathedrale besucht. Der Platz vor dem Gotteshaus ist nicht groß, lädt aber zum Verweilen ein. Arkadengänge spenden Schutz vor der Sonne Havannas, in einem Restaurant kann man sich zusätzlich stärken.
Das grüne Zentrum: Parque Central
Der kleine Park mit der mächtigen Statue des Dichters und Nationalhelden José Marti ist ein zentraler Ort in der Altstadt. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung bis zum Kapitol (Süden), der Einkaufsstraße Calle Obispo und der Plaza de Armas (Osten) sowie dem Prachtboulevard Prado, an dessen Ende der Malecón beginnt (Norden). Doch der Park ist mehr als nur ein Ausgangspunkt – er ist selbst äußerst sehenswert und zudem umgeben von beeindruckenden Gebäuden. Das strahlend weiße Hotel Inglaterra etwa, oder das direkt nebenan gelegene Gran Teatro Garcia Lorca, dessen vier Türmchen von Engelsfiguren gekrönt werden. Ohne Frage ist der Parque Central einer der schönsten Orte im Herzen Havannas.
Das Kapitol: Die pure Pracht
Das 1929 eingeweihte Capitolio ist eines der Wahrzeichen Havannas. Es erinnert nicht zufällig an das gleichnamige Gebäude in Washington – der Einfluss der USA war zu jener Zeit noch deutlich größer als heute. Das kubanische Kapitol war einst tatsächlich der Sitz des Repräsentantenhauses. Heute sind unter anderem die Nationalbibliothek, ein Internetcafé und die Akademie der Wissenschaften darin untergebracht. Für Touristen ist der Platz vor der mächtigen Eingangstreppe beliebter Ort für Erinnerungsfotos. Es steht dort auch ein Fotograf, der mit einer uralten Kamera Bilder auf die „ursprüngliche Weise“ macht.
Malecón – Romantische Mauern am Meer
Der romantische Sehnsuchtsort nicht nur für Touristen, sondern auch für die Kubaner selbst. Die sieben Kilometer lange Uferpromenade reicht von der Altstadt nach Westen bis zum Rio Almendares. Doch der schönste Teil des Malecón ist am östlichsten Teil am Castillo de la Punta. Hier sind verliebte Paare und über Politik diskutierende „Habaneros“ gleichermaßen anzutreffen. Folgt man dem Malecón weiter nach Westen, kommt man das US-amerikanischen Interessensvertretung vorbei – eine „Botschaft“ im eigentlichen Sinn haben die USA nicht.
Hier geht es zum zweiten Teil der schönsten Sehenswürdigkeiten von Havanna.