Die kleinen Teigbällchen namens Acarajé sind vor allem in Salvador da Bahia im Nordosten Brasiliens verbreitet. Hier das Original-Rezept:
Zutaten
- 500 g brasilianische Augenbohnen (Feijão fradinho)
- zwei mittlere bis große Zwiebeln
- 3 Tropfen scharfe Chilisauce (Molho de Pimenta Calabresa)
- 25 ml Palmöl (Aceite de Dende)
- 25 ml Erdnussöl
- Salz
- (Chilipulver)
- (Brasilianische Gewürzmischung Tempero Completo)
- (50 g getrocknete Krabben)
- (kleine Ingwerwurzel)
Zubereitung von Acarajé
Zuerst muss man die Bohnen über Nacht (mindestens 15 Stunden) einweichen lassen, sodass sich die Haut besser entfernen lässt. Dies wiederum ist eine sehr mühsame Arbeit, bei denen man verschiedene Varianten versuchen kann. Beispiel: Man mixt sie ungekocht und ohne Wasser in Portionen im Standmixer, weicht die daraus entstehende Masse in viel Wasser ein und wartet einige Zeit, bis die Bohnenhäute oben schwimmen. Dies wiederholt man mehrmals, immer mit frischem Wasser. Alternative: Man entfernt die Bohnenhäute mit Daumen und Zeigefinger, allerdings ist das ein wohl mehrstündiger Aufwand. Lösung: Man besorgt sich schon vorgeschälte Bohnen.
Unter Zugabe von etwas Wasser (vorsichtig portionieren) und den kleingehackten Zwiebeln zerkleinert man die bereits grob gehackten Bohnen im Mixer, bis eine homogene Knetmasse entsteht. Diese schmeckt man mit ein paar Tropfen Chilisauce ab, sodass ein wenig Schärfe hineingelangt. Nach Belieben kann man den Teig noch ein wenig salzen.
Nun formt man aus der Masse Kügelchen mit etwa fünf Zentimeter Durchmesser und brät sie in der heißen Pfanne in der Mischung der beiden Öle (Palm- und Erdnussöl) aus, bis die Acarajé auf beiden Seiten goldbraun geworden sind. Die Kugeln können dabei etwas zusammenfallen, das macht aber nichts, ist sogar gewollt. Diese entfettet man auf einem Küchentuch, Krepppapier oder ein paar Blättern von der Küchenrolle. Zum Servieren schneidet man sie in der Mitte ein und füllt sie mit einer beliebigen Füllung, meistens wird dafür das ebenfalls aus der Region Bahia stammende Vatapá oder Tomatensalat gereicht.
Variationen
Wer möchte, kann in den Teig noch ein paar getrocknete Krabben oder ein klein bisschen Ingwer mit einpürieren. Allerdings entsteht dementsprechend auch ein etwas anderer Geschmack. Wer eine brasilianische Gewürzmischung (Tempero Completo) besitzt, kann gerne einen Teelöffel zu dem Teig hinzufügen. Statt der Chilisauce kann man übrigens auch Chilipulver verwenden, das man vielleicht eher zu Hause hat.
Auch möglich ist das Frittieren der Acarajé, doch dazu braucht man viel mehr Öl. Hier dann bitte weiterhin nur eine kleine Menge des Palmöls verwenden, da dessen Geschmack sehr durchdringend ist – man weicht also besser auf eine große Menge Erdnussöl aus.
Herkunft von Acarajé
Ursprünglich stammt dieses Gericht aus Westafrika, wo es in Ghana, Benin, Nigeria und Togo teilweise unter anderem Namen noch zu finden ist. Nach Brasilien kam der Snack mit den etlichen Sklaven, die während der Kolonialzeit vor allem im tropischen Gebiet des Landes zur Plantagenarbeit eingeführt wurden. Heutzutage wird Acarajé oft auf den Straßen Salvadors oder anderer Städte in Bahia von den so genannten Baianas verkauft. Die Frauen erkennt man an ihrer weißen Kleidung und einem ebenso weißen Kopftuch.
… das hört sich wirklich super lecker an!! Muss ich unbedingt auch mal kochen.
Tut mir leid aber der tradizionale Acarajé ist mit Garnellen statt Krabben gemacht…
Hallo Brasileira,
da hast du wohl recht, aber meiner Meinung nach ändert das den Geschmack nicht besonders, daher ist beides möglich. Danke für deinen Kommentar und schöne Grüße,
Stephan
Nein, mit Krabben passt es nicht und es wird nirgends in Bahia verkauft.