Etwas eigenwillige Musik aus Lateinamerika findet man auf dem modernen Klassiker-Album „Hombre De Piedra“ von Axel Krygier aus Argentinien.
Axel Krygier – „Hombre De Piedra“
Crammed Discs, Indigo (CD), PIAS (digital) / 2015
Argentinien / Alternative-Pop
Natürlich gibt es in Lateinamerika nicht nur Latin Music. Wenn man mal Musiker beiseitelässt, die Musik des internationalen Marktes vornehmlich kopieren, dann merkt man doch, dass vieles, was von diesem Kontinent kommt, doch sehr eigenständig, um nicht zu sagen, eigenwillig ist. Ein Beispiel ist der Argentinier Axel Krygier. Er stellt mit seiner Kreativität und Versponnenheit hiesige Chartstürmer lässig in den Schatten. Vor allem nimmt er sich die Freiheit, mit allen möglichen Elementen der Popgeschichte zu spielen, sei es Surf Music, Country, oder Electro Pop, bis hin zum Klangzitat des Synthie-Klassikers „Popcorn“. Das ist genau der Weg, den in der Tropical Music immer mehr Bands gehen. Verschroben, lustig, originell und mit viel obskurer Electrónica, sowie vieles aus Peru oder Brasilien. Bei Krygier jagt im gleichnamigen Titel ein „Mosquito“ Johnny Cashs „Ghostriders in the Sky“ und die ganze Herangehensweise wirkt fast wie eine Hommage an das frühere innovative Popduo Godley & Creme aus England. Auch die setzten einst ähnlich skurrile Stimmenverzerrungen ein. Hier ist beispielsweise ein Raumschiff mit argentinischen Gauchos unterwegs, auf dem die Bord-Roboter in der Mittagspause einen Blues namens „Invítame“ spielen. Man höre und staune!