Salteñas sind spezielle Empanadas aus Bolivien mit einer besonders saftigen Fleisch-Füllung. Hier das original-bolivianische Salteñas-Rezept:
Zutaten für 25 Salteñas
für den Teig
- 900 g Mehl
- 200 g Schmalz
- 2 EL Zucker
- 1,5 TL Salz
- 2 Eier
- 240 ml kochendes Wasser
für die Füllung
- 500 g Rindfleisch
- 1 TL Ají Amarillo (Paste)
- 3 EL Schmalz
- 1 große Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 3 Stile Petersilie
- 1/4 TL Kreuzkümmel (Cumin)
- 1/2 TL Oregano
- 3 Eier
- grüne Oliven
- 3-4 Kartoffeln
- 75 g Erbsen
- 500 ml Gelatine
- Salz nach Geschmack
Zubereitung der Salteñas
- Als erstes bereitet man den Teig zu. Dazu vermengt man alle zimmertemperierten Zutaten (Mehl, Salz, Zucker, Schmalz, Eier) mit dem kochenden Wasser in einer großen Schüssel und knetet alles durch, bis keine Klumpen mehr zu sehen oder zu fühlen sind. Der Teig sollte dann mindestens eine Viertel Stunde ruhen.
- Währenddessen kann man die Füllung zubereiten. Dafür schneidet man das Rindfleisch in möglichst kleine Stückchen, genau wie die Zwiebel und den Knoblauch.
- Man brät nun die Zwiebeln und den Knoblauch in etwas Schmalz an und gibt die Gewürze (Kreuzkümmel, Oregano, Ají Amarillo) hinzu. Nach zwei Minuten kommt dann das Fleisch dazu und brät es ebenfalls scharf an.
- Kurz bevor man die Pfanne vom Herd nimmt, schüttet man noch das kleine Glas Erbsen in die Mischung und lässt sie bei der Hitze kurz auftauen. Zudem streut man die zerhackte Petersilie darüber.
- Nachdem man den ersten Teil der Füllung zur Seite gestellt hat, kann man die Kartoffeln und Eier kochen, die man, sobald etwas abgekühlt, klein schneidet und zum Gemüse-Fleisch-Mix hinzufügt.
- Außerdem sollte man die Gelatine vorbereiten. Dazu kann man herkömmliches Wasser nehmen oder eine Gemüse- oder Fleischbrühe verwenden, um den Geschmack zu intensivieren. Mit 500 ml Flüssigkeit kocht man die Gelatine kurz auf und füllt sie in die Salteñas-Füllung, unter die man nun auch bereits die Kartoffeln und Eier, sowie die klein geschnittenen Oliven und Rosinen gerührt hat. Salzen und abschmecken nicht vergessen! Nun stellt man sie kühl – bis die Gelatine-Mischung fest wird, können einige Stunden vergehen.
- Während dieser Zeit kann man schon einmal die Teiglinge vorbereiten: Man formt kleine Kügelchen mit ca. drei Zentimeter Durchmesser und rollt sie einzeln zu runden und möglichst dünnen Scheiben aus. Alternativ kann man auch größere Teigstücke ausrollen und die Salteñas-Taschen mit einer runden Form (Müsli-Schüssel oder ähnliches) ausstechen.
- Sobald die Füllung abgekühlt ist, sticht man jeweils einen großen Esslöffel der inzwischen festen Mischung aus und legt sie in die Mitte einer der Teigtaschen, die man dann vorsichtig zusammenklappt. An den Seiten kann man die Hälften der Teigtasche mit einer Gabel eindrücken, um sie so zu verschließen.
- Diese Prozedur wiederholt man nun mehrere Male, bis entweder die Füllung zur Neige geht oder der Teig aufgebraucht ist. Aus Erfahrung entstehen meistens zwischen 20 und 30 Salteñas.
- Vor dem Backen kann man die Salteñas noch bestreichen, um eine goldene Färbung zu erhalten. Dazu mischt man Eigelb mit ein bisschen Ají, Wasser und Salz und bepinselt die obere Seite der Teigtaschen.
- Bei etwa 200 Grad werden die Salteñas nun für etwa 15 Minuten gebacken, bis sie eine Goldfärbung bekommen und die Füllung wieder saftig und flüssig geworden ist. ¡Buen provecho!
Bolivianisch-argentinische Herkunft
Salteñas stammen ursprünglich aus Bolivien, besonders in Cochabamba und Sucre erhält man bei den Straßenverkäufern die leckersten Exemplare. Aber auch in Potosí oder La Paz, wo sie gerne als Snack am Vormittag verzehrt werden, sind sie sehr beliebt. Der Historiker Antonio Paredes Candia will herausgefunden haben, dass die heutige Salteña auf die spätere Frau des damaligen bolivianischen Präsidenten Manuel Isidoro Belzu zurücktgeht. Die Dame mit dem Namen Juana Manuela Gorriti stammte aus Salta in Argentinien, wurde von dort aus aber während der argentinischen Diktatur unter Juan Manuel de Rosas ins bolivianische Exil nach Tarija vertrieben. Die Verfeinerung des Rezepts der typisch argentinischen Empanada und der Verkauf der Teigtaschen in Tarija diente der damals sehr armen Familie Gorriti als gutes Einkommen. Der Name der Erfinderin geriet in Vergessenheit, ihr Spitzname dagegen ging auf die leckeren Teigtaschen über – die besten Empanadas gab es schließlich bei der Salteña (Frau aus Salta).
Salteñas sind was ganz anderes als Empanadas. Und die Salteñas auf Eurem Photo haben nichts mit der Form der Salteñas zu tun. Das sind Empanadas und keine Salteñas.
Ich habe vor fünfig (50) Jahren oft Saltenas in Vallegrande gegessen. Die waren genau so!
Heute probiert – der Teig ist mir zu dick geraten, aber gehören da tatsächlich nicht mehr Gewürze rein? Die Füllung war ehrlich gesagt recht fad.
Als ich vor bald 40 Jahren länger in La Paz Bolivien und danach noch einige Male da war, waren die Salteñas auch so. Natürlich gab es da Unterschiede von einem Strassenstand zum anderen. Eigentlich war es immer die grosse Kunst, auch zu Hause, den Teig herzustellen. Was wirklich alles darin als Füllung war, war auch sehr unterschiedlich. Auf jeden Fall ein Gaumenschmaus! Danke für‘s Rezept 👍😁😉