Inmitten eines aus Dschungel bestehenden Nationalparks in Guatemala liegt verborgen diese wunderschöne Lagune. Wer die strapaziöse Anreise in Kauf nimmt, erlebt ein Highlight aus spartanischer Einsamkeit und entspannender Ruhe.
Im tiefsten Nordwesten des Landes, nahe der Grenze zu Mexiko, findet man dieses kleine Naturwunder, eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Guatemala, umringt von unendlichen Urwald-Weiten. Um dorthin zu gelangen, ist eine anstrengende und wackelige Bus-Anfahrt vonnöten, die ihren Anfang meist in Cobán nimmt, also in der Mitte Guatemalas. Um aber erstmal nach Cobán zu gelangen, sind umständliche Umstiege in Quetzaltenango oder Flores nötig. Aus diesem Grund verirren sich meistens nur sehr wenigen Rucksackreisende dorthin, da es den typischen Touristengruppen, die man beispielsweise leider zuhauf in Livingston, Tikal oder Antigua findet, meist zu beschwerlich ist. Jemand, der es in diese Region schafft, ist zu 99 Prozent überzeugter Backpacker und oft auf sich alleine gestellt.
Angekommen am Eingang des Nationalparks, den man nur erreicht, wenn man den Fahrer des winzigen, wackeligen und schrottreifen Combis darum bittet, hier kurz anzuhalten, wird man von einem der freundlichen Parkwärter begrüßt. Es werden alle Formalitäten geklärt, man wird über die einheimische Flora und Fauna geschult und angewiesen, des Park sauber zu halten. Außerdem müsse man sich selbst versorgen, also wenn möglich am besten schon Proviant dabei haben. Da das aber bei vielen Besuchern nicht der Fall ist, gibt es bei zwei kleinen Kiosks am Straßenrand gegenüber Nudeln, Früchte und Chips zu kaufen, sodass man seinen Aufenthalt nicht hungern muss.
Danach geht es alleine auf einen etwa vier Kilometer langen Fußpfad schnurstracks durch tiefgrünen und nur von Naturgeräuschen durchdrängten Regenwald, sodass man sich schon etwas unwohl fühlt – vor allem, wenn man gerade von einem Guatemalteken stolz eingetrichtert bekam, dass hier die Jaguare und Pumas glücklich in freier Wildbahn leben und schon manchmal auch von Touristen gesichtet wurden. Trotz schweißtreibender Hitze und Angst fühlt man sich Schritt für Schritt immer gelassener. Denn was einen erwartet ist Ruhe und Entspannung pur. Im Camp am See wartet der zweite Park-Aufseher, der auch den Bade-Bereich sowie die Unterkünfte in Stand hält. Hier kann man einerseits mit selbstgebrachtem Equipment zelten oder andererseits in einer der spartanischen Holzzimmer übernachten.
Sobald man alles bezogen hat, seinen schweren Rucksack losgeworden ist und man kurz im Schatten abgekühlt ist, zieht es einen direkt ans Wasser. Über einen Steg, der über ein kleines Moor am Rande der Lagune führt, gelangt man an das kreisrunde Gewässer. Bevor man reinspringen und sich abfrischen kann, muss man allerdings kurz innehalten, da der Anblick einfach unbeschreiblich ist. Man stelle sich einen überdimensionalen, auf dem Boden liegenden Spiegel vor, der die Wolken und den Himmel in absoluter Klarheit wiedergibt. Man stelle sich einen Ort vor, den man nur für sich hat, an dem oftmals keine Menschenseele außer seiner eigenen verweilt. Man stelle sich die Natur in ihrer ursprünglichsten Form vor. Man stelle sich einfach das Paradies vor.
Das Wasser ist ziemlich warm, man kann es also gut darin aushalten. Außer Fischen sieht man tagsüber keine weiteren Tiere, nachts jedoch solle man den Steg nicht mehr betreten und das Wasser in Ruhe lassen, da es die Krokodile stören würde. Die Lagune hat ihren Namen übrigens aus dem Kekchi, einer Maya-Sprache. Lachuá bedeutet soviel wie „das übelriechende Wasser“ und hat seinen Ursprung darin, dass es etwas schwefelhaltig ist. Für die Haut und zum Baden ist das aber unbedenklich, nur trinken sollte man es trotz seiner Klarheit eben nicht.