Auf der Isla del Sol soll der erste Inka-Herrscher vom Sonnengott Inti auf die Erde gesetzt worden sein, um die Welt zu verbessern – das sagt zumindest die Legende.
Genau wie in der christlichen Schöpfung das Paradies wurde auch hier in der inkaischen Mythologie auf ein wunderschönes Fleckchen Erde zurückgegriffen: die Isla del Sol im Titicaca-See. Manco Cápac, der Sinchi (mythische Herrscher) der Inka, soll als Sohn Intis aus dem Schaum des Sees entstanden sein. Zusammen mit seiner Schwester Mama Ocllo wurde er entsandt, um das passende Stückchen Land für die Gründung der ersten Inka-Stadt zu finden. Der goldene Stab, den sie bei sich trugen und der, sobald fruchtbares Land beschritten wurde, zu Boden sinken sollte, um den richtigen Ort aufzuzeigen, ging der Sage nach im heutigen Cusco nieder.
Soweit die Geschichte, die heutzutage teilweise immer noch erzählt wird. Die Sonneninsel als Ausgangspunkt wurde allerdings nicht umsonst vom spanisch-peruanischen Chronisten Garcilaso Inca de la Vega gewählt, der die angebliche Entstehungsgeschichte als erster im 16. Jahrhundert niederschrieb. Die traumhafte Lage in einem der schönsten Seen der Welt, ein atemberaubendes Panorama mit Sechstausendern im Hintergrund, weiße Sandstrände an ihren Küsten und Frühlingswetter während des ganzen Jahres machen die Isla del Sol zu einem echten Paradies.
Mit ihrer einzigartigen Lage vor der Copacabana-Halbinsel mitten im Titicaca-See, der sogar nach ihr benannt wurde (früher hieß die Insel Titicaca, was je nach Herkunft aus dem Quechua / Aymara soviel wie Puma-Felsen / Blei-Felsen bedeutet) ist sie auch heute eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Boliviens. Kaum ein Reisender, der die typische Route von Cusco über den Titicaca-See bis nach La Paz beschreitet, lässt es sich entgehen, einen Fuß auf diese kleine Insel zu setzen.
Auf dem 14,3 Quadratkilometer großen Eiland wohnen nur etwa 2.000 Menschen, die hauptsächlich Aymara und Quechua sprechen und indigener Herkunft sind. Die drei größten Dörfer auf der Insel heißen Cha’llapampa, Cha’lla und Yumani, wobei alle innerhalb von nur wenigen Kilometer liegen. Höchster Punkt der Insel ist der Cerro Chequesan, der zwar nur 265 Meter aus dem See herausragt, dessen Gipfel aber trotzdem sage und schreibe 4.075 Höhenmeter erreicht.
Es gibt auch einige Sehenswürdigkeiten auf der Sonneninsel, nämlich Überbleibsel und kleinere Bauwerke der Inka, wie ein Tempel, eine Treppe und ein Brunnen in Yumani, die Ruinen um den Roca Sagrada (Heiliger Felsen) zwischen Cha’llapampa und Cha’lla sowie ein Goldmuseum und ein Inka-Labyrinth direkt in Cha’llapampa.
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