Die Insel vor den Toren der USA zählt zu den beliebtesten Reisezielen der Karibik. Kuba steht für Rum, Oldtimer, Revolution und Musik – doch auch für so viel mehr. Hier gibt es die 10 lohnendsten Reiseziele der stolzen Insel.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten Kubas
1. Die Altstadt von Havanna
Havannas Altstadt verkörpert genau das Bild, das Europäer spätestens seit Wim Wenders’ „Buena Vista Social Club“ von Kuba haben: Anmutige, verfallene koloniale Prachtbauten und amerikanische Oldtimer auf den Straßen. Das Herzstück der Altstadt rund um den Parque Central mit seinem José-Martí-Denkmal, die Plaza de Armas und die anmutige Plaza Vieja ist wie ein großes Freilichtmuseum. Dass die Regierung in den vergangenen Jahrzehnten viel Geld in die Restaurierung der Bausubstanz gesteckt hat, sieht man besonders an diesen Orten – doch es hat sich gelohnt. Außerdem gibt es in der Altstadt noch das Kapitol zu besichtigen und einige Festungen aus Zeit der spanischen Kolonialherrschaft, etwa San Salvador de la Punta. In dem ebenfalls prachtvollen früheren Präsidentenpalast ist heute das Museo de la Revolución untergebracht. Die Prachtstraße Prado mit ihren steinernen Sitzbänken verbindet die Altstadt mit dem Malecón. Auf mehreren Kilometern Länge peitscht das Meer gegen die Mauern der Promenade, die sich bis in den Westen Havannas zieht. Mehr Kuba als hier geht nicht.
2. Das malerische Städtchen Trinidad
Ein wenig fühlt sich ein Besuch in dem kleinen Städtchen im Süden Kubas an wie eine Reise in die Vergangenheit. Immer noch ziehen Esel und Pferde Fuhrwerke über die Kopfsteinpflaster der Hauptstraßen. Autos findet man hauptsächlich in den neu gebauten Wohnblöcken außerhalb der Innenstadt. Der malerische Ort ist eine der ältesten Siedlungen Kubas und wurde im 16. Jahrhundert gegründet. Durch den Handel mit Sklaven und Zucker wurde Trinidad reich und entwickelte sich auch zu einem kulturellen Zentrum. Von der einstigen Blüte der Stadt zeugen die prachtvollen Kolonialbauten und wunderschön verzierten Wohnhäuser entlang der Straßen. Besonders rund um die schöne Plaza Mayor lassen sich beeindruckende Zeugnisse kolonialer Architektur finden. Auch nach dem Ende der Blütezeit Mitte des 19. Jahrhunderts behielt Trinidad seinen Stolz und seine Schönheit und ist heute ein absolutes Muss für jeden Kuba-Besucher. Obwohl mittlerweile sehr viele Touristen durch das Ortszentrum schlendern, hat sich der abgelegene Ort immer noch viel von seiner Ursprünglichkeit bewahrt.
3. Topes de Collantes: Urwald und Gebirgsseen
Nicht weit entfernt von Trinidad, auf 800 Metern Höhe im Escambray-Gebirge, befindet sich der Nationalpark Topes de Collantes. Wegen ihrer gesunden und reinen Luft entwickelte sich die Gegend zu einem bevorzugten Kurort für Tuberkulose-Patienten – auch Fidel Castro soll hier schon einmal eine Nacht verbracht haben. Doch heute kommen die Leute hauptsächlich zum Wandern nach Topes de Collantes. Verschiedene Routen durch den Urwald, von einfach bis anspruchsvoll, vermitteln ein beeindruckendes Bild von der „anderen Seite“ Kubas. Man wandert durch den Regenwald, sieht Eukalyptusbäume, Kaffeepflanzen, Kolibris und erfrischt sich in einem wunderschönen Gebirgssee unterhalb eines Wasserfalls. Hinterher weiß man: Kuba hat viel mehr zu bieten als nur Rum, Strand und Oldtimer.
4. Stadt der Brücken: Matanzas
Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz liegt an einer Bucht zwischen den beiden Flüssen Yumuri und San Juan. Bedingt durch diese Lage, gibt es in Matanzas viele Brücken, die der Stadt ein romantisches Ambiente verleihen. Matanzas gilt als kulturelles Zentrum im Nordosten und wird auch oft als „Das Athen Kubas“ bezeichnet. Hauptattraktion ist das Pharmazeutische Museum an der zentralen Plaza, das in einer früheren Apotheke eingerichtet wurde. Diese Apotheke wurde 1882 von Ernesto Triolet gegründet und musste nach der Revolution schließen. Noch heute kann man Reagenzgläser, Waagen und andere pharmazeutische Hilfsmittel aus früherer Zeit bestaunen. Matanzas liegt nur 40 Kilometer westlich von Varadero, weshalb viele Touristen von dort als Tagesausflügler in die Stadt kommen.
5. Die kleine Insel Cayo Santa Maria
Die Insel zählt zu den schönsten der zahlreichen kleinen Cayos vor der Küste der kubanischen Hauptinsel. Über einen 48 Kilometer langen Damm ist Cayo Santa Maria mit dem Festland verbunden. Zwar wird das kleine Inselchen selbst zunehmend touristischer. Dennoch gibt es noch genügend unberührte Natur oder gute Gelegenheiten, in aller Ruhe das wogende Meer zu beobachten. Die Nebeninseln Cayo Las Brujas und Cayo Ensenachos sind noch weitgehend unberührt. Ihre Strände sind Nistplätze für die zahlreichen Meeresschildkröten.
6. „Kulturlandschaft der Menschheit“: Das Viñales-Tal
Die Landschaft im Westen Kubas gilt nicht umsonst als eines der spektakulärsten Naturschauspiele der Karibik. Das Viñales-Tal (Valle de Viñales) liegt in der Provinz Pinar del Rio, die für ihren hervorragenden Tabak bekannt ist. Doch der Grund dafür, dass das Viñales -Tal seit 1999 den UNESCO-Titel „Kulturlandschaft der Menschheit“ führt, sind die berühmten Kalksteinfelsen (Mogotes). Die Sierra de los Órganos, in der das Tal liegt, entstand vor über 170 Millionen Jahren. Durch Erosion und Verkarstung bildeten sich die Felsformationen heraus, die heute zwischen den Tabakfeldern aufragen und dem Betrachter ein zauberhaftes Bild bieten. Zudem entstanden innerhalb der Felsen weitläufige Höhlensysteme. Die touristisch am besten erschlossene Höhle heißt Cueva del Indio und kann mit dem Motorboot durchquert werden. Der Ort Viñales bildet das Zentrum des gleichnamigen Tales und ist ebenfalls ein reizvolles Ziel.
7. Stolze Provinzhauptstadt: Cienfuegos
Die Provinzhauptstadt an der Jagua-Bucht wird oft „Perle des Südens“ genannt, und das völlig zu Recht. Cienfuegos verfügt über einen malerischen Altstadtkern und viele prachtvolle Bauten aus der spanischen Kolonialzeit – zum Beispiel das Teatro Tomas Terry am zentralen Parque Martí. Die riesige Statue des kubanischen Nationalhelden und der Triumphbogen am schönen Park zeugen vom enormen Selbstbewusstsein der Stadt. 2005 wurde die Altstadt von Cienfuegos zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Ein Spaziergang an der Meerespromenade macht deutlich, wie schön sich die Stadt an die Bucht schmiegt.
Im 19. Jahrhundert wurde die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz durch den Zuckerhandel reich. Zeitweise war der Hafen von Cienfuegos der größte Hafen für Zuckerexporte weltweit. Auch heute noch bestimmen Zucker und Tabak die Industrie der Stadt, doch auch der Krabbenfang hat in Cienfuegos eine lange Tradition.
8. Santiago de Cuba: Die Metropole im äußersten Osten
Die zweitgrößte Stadt Kubas liegt ganz im Osten der Insel und ist noch viel stärker von der afrikanischen und karibischen Kultur geprägt als Havanna. Santiago de Cuba gilt auch als Geburtsstätte des Son und der Trova, der kubanischen „Nationalmusik“. In der berühmten Casa de la Trova gibt es immer noch mitreißende Konzerte zu bestaunen. Zudem spielte die Metropole im Osten auch für die kubanische Geschichte eine bedeutende Rolle. Zum Beispiel verkündete Fidel Castro am 1. Januar 1959 vom blauen Balkon des Rathauses am zentralen Parque Cespedes den Sieg der Revolution. In Santiago steht zudem das älteste erhaltene Haus auf Kuba, die Casa de Diego Velázquez aus dem 16. Jahrhundert. Heute ist hier das Museo de Ambiente Histórico Cubano untergebracht.
Auf den Straßen Santiagos pulsiert das Leben und es geht hektisch zu. Wenn man es ruhiger haben will, sollte man einen Abstecher zur etwa 20 Kilometer entfernten Basilica de Nuestra Senora de Cobre machen. Hier ist die „schwarze Madonna“ aufgestellt, die kubanische Schutzheilige, zu der jedes Jahr tausende Inselbewohner pilgern.
9. Che-Guevara-Mausoleum in Santa Clara
Für den Mythos der kubanischen Revolution spielt die Universitätsstadt Santa Clara eine entscheidende Rolle. Ende 1958 stoppte die Guerilla-Armee unter Leitung Che Guevaras hier einen Munitionszug des Batista-Regimes. Die hierbei eroberten Waffen sicherten den Revolutionären wenig später den siegreichen Einzug nach Havanna. Die Zugwaggons stehen noch heute in Santa Clara und beherbergen eine sehenswerte Ausstellung. Doch das Regime hat dem gebürtigen Argentinier noch ein weitaus bedeutenderes Denkmal gesetzt: Im Westen Santa Claras befindet sich das gigantische Che-Guevara-Mausoleum, das 1988 eingeweiht wurde. 1997, zum 30. Todestag des „Comandante“, wurden seine sterblichen Überreste und die seiner Mitstreiter aus Bolivien in das Mausoleum überführt. Außerdem gibt es eine sehenswerte Ausstellung zu Guevaras Leben zu sehen. Bemerkenswert sind auch die überlebensgroße Che-Statue auf dem Dach des Mausoleums sowie die Plakatwände mit Grußbotschaften Fidel Castros an den gefallenen Gefährten.
10. Ernest-Hemingway-Denkmal in Cojimar
Das kleine Fischerdorf unweit der Hauptstadt Havanna weiß, was es seinem berühmtesten Besucher zu verdanken hat. Und so wurde Ernest Hemingway ein schönes Denkmal errichtet, das genau auf die Hafeneinfahrt blickt, welche ihn zu seiner berühmten Erzählung „Der alte Mann und das Meer“ inspirierte. Hemingways Yacht „Pilar“ lag Jahrzehnte lang im Hafen Cojimars, und mit den ansässigen Fischern war er gut befreundet. Es lohnt sich auch ein Besuch in der Hafenbar „La Terraza“, in der Hemingway einen Stammplatz am Fenster hatte und seine Mojitos und Daiquiris bei schönem Meeresblick genoss. Heute ist die Kneipe mehr ein Hemingway-Museum mit zahlreichen Bildern des Nobelpreisträgers – unter anderem von seinem Aufeinandertreffen mit Fidel Castro unmittelbar nach dem Sieg der Revolution.