Cumbia gemixt mit vielen anderen Musikstilen ergibt einen tollen Sampler namens „Ondatrópica“, der heute unser lateinamerikanisches Klassiker-Album des Tages ist.
Ondatrópica – „Ondatrópica“
Soundway Records, Indigo / 2012
Kolumbien / Cumbia
So um 2012 gab es regelrechte Welle von Cumbia-Veröffentlichungen. Der Stil war plötzlich in bzw. vielleicht noch nicht so richtig verwertet worden, obwohl es ihn ja schon lange gab. Unter all dem Hochgespülten Cumbia-Scheiben sticht die Allstar-Formation Ondatrópica des Cumbia-Labels Soundway mit Abstand positiv hervor. Hier trifft ein Mix aus klassischen Stilen wie Cumbia, Porro, Gaita und Champeta auf Boogaloo, Ska, Hip-Hop, Dub und Funk, ohne die Originale dabei per Remix unkenntlich zu machen. Vielmehr kommt das ganze Spektrum zum Vorschein, was man in Kolumbien spielt und hört. Legendäre Musiker treffen dabei auf Nachwuchs und trotz der Vielfalt und Menge an Beteiligten (42 Musiker!) merkt man, dies ist keine Kompilation verschiedener Bands, sondern ein „Fathers & Sons-Projekt“. Insofern lauscht man einem für Kolumbien wegweisendem Album. Die Sensation ist der Titel „3 Reyes De La Terapia“: ein mit Atem gehechelter Riff, der stark an Stücke von Can erinnert, dient hier als Grundlage, dazu sausen einem Dub-Effekte um die Ohren und irgendwann spielt das Akkordeon eine typische Cumbia-Melodie. Besser kann man kolumbianische Musik nicht modernisieren.