Kuba ist immer noch das Sehnsuchtsziel vieler Reisender. Der Mix aus karibischem Flair, Kommunismus, Kolonialstil und heißen Rhythmen zieht nach wie vor die Besucher ins Land. Die Menschen sind freundlich, die Städte bunt und die Natur beeindruckend. Um wirklich in das Land einzutauchen, sollte man sich mindestens zwei, besser noch drei Wochen Zeit nehmen und nicht nur die bekannten Top Spots besuchen.
1. Havanna – die morbide Schönheit
Abblätternder Putz, verfallene Gassen, bunte Streetart, das ist genauso Havanna wie Oldtimer, Kolonialbauten, Mojitos und Zigarren. Havanna hat viele Gesichter und hier lohnen sich durchaus einige Tage, dann verfällt man dem rauen Charme der Hauptstadt.
Natürlich kann man die Stadt zu Fuß erobern und ein Bummel am Malecón, der kilometerlangen Uferpromenade gerade am Abend ist ein Muss. Hier trifft sich die Stadt und eigentlich ist es eine kleine große Fiesta. Kubanische Klänge, ein Drink, die laue Luft und das Donnern der Wellen können gar nicht anders als verzaubern.
Eine besondere Weise die Schönheiten der Stadt zu entdecken ist eine Rundfahrt mit einem der typischen amerikanischen Oldtimer. Stilvoller kann man Havanna nicht näher kommen. Wie lange die Fahrt dauert und was alles inklusive ist, ist eine Frage des eigenen Verhandlungsgeschicks und des Geldbeutels. Aber selbst wenn es nur eine Stunde ist, eine Fahrt in einem der alten Klassikern ist ein Muss.
Übrigens kann man nicht nur Hemingway in Havanna treffen, sondern auch John Lennon auf einer Parkbank. Im Parque John Lennon in der Calle 8 sitzt er in Bronze gegossen.
2. Trinidad – bunt und charmant
So morbide Havanna ist, so bunt und bezaubernd ist Trinidad. Auch hier findet man wunderschöne Kolonialbauten, die perfekt erhalten sind. Am besten lässt man sich in den engen Gassen mit ihren Kopfsteinpflastern treiben, verläuft sich und taucht tief in die entspannte Atmosphäre dieses Örtchens ein.
Wenn man einen grandiosen Ausblick auf die Stadt genießen will, dann sollten man am Nachmittag den 180 Meter hohen Cerro de la Vigía hochlaufen. Dann ist das Licht weich, perfekt zum Fotografieren. Und wenn die Sonne im Westen untergeht, die Grillen laut zirpen und ein milder Wind geht, verliebt man sich in diese Insel.
Wer mehr Natur genießen will, der sollte die Wasserfälle des Topes de Collantes National Park besuchen. Man fährt mit alten russischen Militär-LKWs durch eine atemberaubende Landschaft und wandert dann etwa drei Stunden durch den Dschungel. Die Wasserfälle ergießen sich in Naturpools, in denen man sich herrlich erfrischen kann. Auf dem Weg hat man auch einen grandiosen Blick auf die Bucht von Trinidad und die Stadt selbst.
3. Viñales – Heimat der Zigarren
Zum Bild von Kuba gehören Zigarren einfach dazu und daher sollte man sich den Besuch einer Tabakfarm nicht entgehen lassen. Für Touristen gibt es spezielle Farmen, in denen man einen faszinierenden Einblick in das Leben der Bauern erhält. Natürlich kann man hier auch direkt Zigarren probieren und kaufen.
Doch man sollte Viñales nicht nur auf Zigarren reduzieren. Das ganze Tal steht unter dem Schutz der UNESCO und bietet viele reizvolle Ausflugsmöglichkeiten.
Einen unglaublichen Blick hat man am frühen Morgen. Dann schaut man auf die üppige Landschaft mit ihren seltsam geformten Erhebungen, den Mogotes. Am besten leiht man sich hier ein Fahrrad oder macht eine Tour hoch zu Ross, um dieses grüne Paradies zu erkunden. Man kommt an bunten Privathäusern vorbei, sieht Bauern bei der Arbeit und staunt darüber, was die Natur im Laufe der Zeit an bizarren Formen erschaffen hat. Diese entschleunigte Art, dieses Tal kennenzulernen, ist mit Sicherheit ein Highlight.
4. Halbinsel Zapata – unberührte Natur
Die Halbinsel erhielt ihren Namen, weil ihre Form an einen Schuh erinnert. Das feuchteste Gebiet Kubas liegt im Süden der Provinz Mantanzas und bietet als Biospährenreservat einer unglaublichen Artenvielfalt eine Heimat.
Diese andere Seite Kubas sollte man am besten mit einem Führer erleben, denn mit ungeübten Augen entgeht einem die Tierwelt. Im Park leben neben Krokodilen, Schildkröten und Seekühen etwa 200 unterschiedliche Vogelarten. Mit ein wenig Glück sieht man auch den kleinsten Kolibri der Welt, der hier lebt.
In einem Pfahldorf kann man auch die Taino-Indianer besuchen und einen Einblick in ihre traditionelle Lebensweise bekommen.
Die neuere Geschichte ist ebenfalls präsent, denn die einzige Straße führt zur Schweinbucht, in der 1961 die von der CIA gestützte Invasion von Exil-Kubanern gescheitert ist. Ein Museum befindet sich dort auch und erklärt dieses Ereignis aus kubanischer Sicht.
5. Baracoa – Schokolade und ein Tafelberg
Die Sierra des Purial trennt Baracoa ein wenig vom touristischen Trubel und so ist die älteste Stadt Kubas immer noch ein kleiner Geheimtipp. Die Häuser sind traditionell aus Holz, es regnet häufig und die Menschen können ihre indianischen Ahnen nicht verleugnen. Aber gerade Schokoladen- und Naturfans sollten die Mühen auf sich nehmen und Baracoa besuchen.
Che Guevara hat 1968 hier die einzige Schokoladenfabrik Kubas gegründet. Heute noch liefert sie Schokolade für die ganze Insel und man kann sie auch besichtigen. So sieht man, wie Kakao wächst und wie der Weg von der Bohne bis hin zur zarten Verführung ist.
In der Casa del Chocolate in der Stadt selbst kann man sich dann ganz dem süßen Genuss hingeben.
Wer die Kalorien wieder abtrainieren will, der kann den Tafelberg „El Yunque“ besteigen, das 575 Meter hohe Wahrzeichen der Region. Auf keinen Fall sollte man auf Schuhe mit gutem Profil und Wasser verzichten, denn je nach Wetter kann der Aufstieg matschig und rutschig sein. Die Aussicht auf die fruchtbare Landschaft und das Meer entschädigt für die Strapazen. Auf dem Rückweg kann man sich im Fluss erfrischen, bevor man wieder in die Stadt zurückkehrt.
6. Cayo Largo del Sur – türkisblaues Meer und weißer Puderstrand
Cayo Largo, wie die Insel gern abgekürzt wird, liegt südlich von Kuba und ist bequem mit dem Flugzeug zu erreichen. Ein paar Badetage an den wunderschönen Stränden bieten sich nach einer Rundreise an. Der Strand Playa Paraíso macht seinem Namen alle Ehre und man fühlt sich tatsächlich wie im Paradies. Spaziergänge am traumhaft türkisblauen Meer, der feine Sandstrand und dann die Sonnenuntergänge, dazu eine Zigarre und ein Mojito, da möchte man nicht mehr wieder nach Europa zurück.
Nähere Informationen rund um das Thema Urlaub in Kuba kann man sich unter anderem beim Reiseveranstalter Cubatrotter einholen.