Die sich selbst La Yegros nennende Mariana gilt als die First Lady des elekronischen Cumbias, der nicht nur in den Clubs von Buenos Aires als die Neuentdeckung der argentinischen Musikszene gilt.
Die wunderschöne argentinische Sängerin, die mit ihrem Produzenten King Koya verheiratet ist (vielleicht ist deswegen soviel Liebe in ihrer Musik?), vereint den Timbre einer typischen Cantadora mit den hohen Klängen der indigenen Gesangskultur. Sie wuchs im Bundesstaat Misiones auf, an der Grenze zu Brasilien und Paraguay. Nach einer Gesangsausbildung in Morón war sie 1998 Teil des Musicals „La Guarda“. Danach wurde sie regelrecht zur Weltenbummlerin, das die sympathische, junge Frau noch viel interessanter wirken lässt – Ihr Weg zur Musik führte als Teil der Combo De Martinas durch die ganze Welt. Als sich ein paar der Band-Mitglieder in Barcelona niederließen, ging sie in die USA und später wieder zurück in ihre Heimat nach Argentinien. Dort begann sie schließlich ihre Solokarriere, die sie neuerdings auch nach Europa in kleine Clubs führt, in denen die begeisterte Menge bereits ihren Hit komplett mitsingen kann.
Neben dem sehr eingängigen „Viene De Mí“ findet man auf dem Debütalbum einige Rap-Einlagen (zum Beispiel in „El Bendito“), auf dem sie Tradition und Moderne zu vereinen versucht, was ihr auch eindeutig perfekt gelingt. Ähnliches versucht der Song „Iluminada“, ein Duett mit dem spanischen Sänger El Gato Muñoz. Das Schlusslied der LP, „Que Me Hizo Mal“, driftet sogar ein bisschen in die Pop-Richtung ab. Doch neben dem Titel-Track bleibt am meisten das brilliante „Trocitos De Madera“ im Ohr, bei dem man sich immer wieder von Neuem die temperamentvolle Stimmung eines südamerikanischen Clubs vorstellen muss und sich mindestens gedanklich zum eingängigen Takt einfach hin- und herbewegen muss. Weitere Songs des Albums sind teilweise elektronisch oder funky, mit andinem, tropischen oder orientalischem Einfluss. Der atmosphärisch dunkle Instrumentalsong „Trocintro“ schließt den Kreis und macht mit den anderen Songst das Album zu einem der besten des Jahres aus Südamerika.
Die Texte auf „Viene De Mí“ handeln von Sorgen indigener Menschen, deren Einsamkeit, verloreneLiebe oder der Magie von Begegnungen. Mit ihrer eindringenden Stimme glaubt man der authentischen Sängerin absolut jedes Wort, auch wenn die Lyrics oft nicht aus ihrer eigenen Feder stammen. Wenn man sich dieses einzigartige Album anhört, fühlt man sich einfach in einer anderen, mystischeren, stimmungsvolleren Welt, die einen nicht mehr los lässt, solange die Musik aus den Boxen kommt.