Heute in unserer Reihe Klassiker-Alben aus Lateinamerika das moderne Tango-Album „Corazón Y Hueso“ vom Argentinier Melingo.
Melingo – „Corazón Y Hueso“
World Village, harmonia mundi / 2012
Argentinien / Modern Tango
Zurück zum ursprünglichen Tango will der argentinische Sänger Melingo auf „Corazón Y Hueso“ – und letztlich auch wieder nicht. Der derzeit wohl mit Abstand charismatischste Tango-Sänger ist etwas für Leute, die Paolo Conte auf dem mp3-Player haben. Seine Reibeisenstimme paart sich mit schmeichlerischen Melodien, eine unwiderstehliche Mischung. Melingo braucht keine Elektronik, um modern zu klingen. Seine Arrangements sind akustisch, aber innovativ. Manchmal arbeitet er mit Chören, eine Bouzouki bestimmt oft die Musik, auch sind Folkeinflüsse unüberhörbar. Sein „Lucio El Anarquista“ ist gar ein Meisterwerk des neuen Tangos – voller kaleidoskopartiger, in Kakophonien wechselnder Klänge. Zum Schluss versinkt sein Tango gar im psychedelischen Rausch. Tango goes LSD oder was? Das packt einen.