Nicaragua, das im Schatten Costa Ricas liegende Land in Mittelamerika, bietet mindestens genauso schöne Sehenswürdigkeiten wie sein Nachbar – nur kaum einer weiß es.
Nicaraguas Sehenswürdigkeiten
1. Die kolonialen Kirchen von Granada
Granada ist die drittgrößte Stadt in Nicaragua und neben León die schönste. Als eine der ersten spanischen Siedlungen in der Gegend wurde sie 1524 vom spanischen Eroberer Francisco Hernández de Córdoba gegründet. Viele der Bauten aus der Kolonialzeit sind bis heute erhalten und liebevoll restauriert worden, sodass die Altstadt einen wunderbaren Anblick der Vergangenheit darstellt. Besonders beeindruckend sind die schönen Kirchen, die in Granada gefühlt an jeder Ecke stehen, besonders hervorzuheben die Kathedrale, die Iglesia de la Merced und das Kloster von San Francisco. Die Lage direkt am Nicaraguasee ergänzt die nostalgische Atmosphäre zusätzlich um ein schönes, naturelles Ambiente.
2. Die wunderschöne Isla de Ometepe
Die atemberaubend schöne Insel Ometepe besteht aus den zwei Vulkanen Concepción (aktiv) und Maderas (inaktiv), die ihr die Form einer Acht geben. Sie sind auch die zwei Haupt-Sehenswürdigkeiten von Ometepe, man kann beide innerhalb eines Tages besteigen. Im erloschenen Maderas befindet sich sogar eine kleine Lagune. Auf dem Weg nach oben sollte man nach den Brüllaffen Ausschau halten, die hier ihr Unwesen treiben. Während die Vegetation auf dem Pfad zum Maderas-Krater sich von tropischen Dschungel in dichten, feuchten Nebelwald wandelt, findet man auf den oberen Ebenen vom 2010 zum letzten Mal ausgebrochenen Concepción hauptsächlich Geröll vor.
Neben den Vulkanen gibt es aber auch noch viel mehr zu sehen: Ometepe hat schöne, dunkle Sandstrände, sowie weiße, Karibik-artige Strände am Isthmus zwischen den beiden Bergen, die zum Spazieren einladen. Auf den Fincas kann man entspannen und den selbst angebauten Kaffee genießen. Und die Natur der Insel ist einfach grundlegend wunderbar.
3. Die malerische Kolonialstadt León
León beeindruckt mit einer wunderschön kolonialen Architektur, die in Nicaragua höchstens von Granada geschlagen wird. Die Kathedrale Basílica de la Asunción allerdings ist wahrlich die größte und älteste ihrer Art in ganz Mittelamerika. Neben den weiteren Kirchen und Museen der Stadt ist das alte León („León Vieja„) ein wunderbares Ausflugsziel, etwa 30 Kilometer vom neuen León („León Nueva„) entfernt. León Vieja wurde wie Granada im Jahr 1524 von dem Eroberer Córdoba gegründet, allerdings einige Zeit später durch einen Ausbruch des nahegelegenen Vulkans Momotombo zerstört und somit an neuer Stelle in der Nähe der indigenen Siedlung Subtiaba neu aufgebaut.
4. Die Vulkane Cerro Negro, Telica und San Cristobal
Neben dem eben schon erwähnten Momotombo sind weitere Vulkane in Nicuaragua aufgrund verschiedener Eigenheiten sehr sehenswert. Der Cerro Negro beispielsweise hat wie der Name schön sagt schwarze Hänge, auf denen man das beliebte Volcano Boarding, eine verwandte Sport-Art zum Sandboarding oder Snowboarding, betreiben. Auf dem Vulkan Telica dagegen sind besonders die Sonnenuntergänge hervorzuheben, weswegen man diesen spätnachmittags besteigen sollte. Der am schwierigsten zu erklimmende Vulkan ist gleichzeitig der höchste: der San Cristóbal zwang schon so manchen Amateur-Bergsteiger zum Umkehren.
5. Der tropische Regenwald von Miraflores
In der Gegend um Estelí im nördlichen Nicaragua befindet sich der Nationalpark Miraflores (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Stadtteil in Lima, Peru). Hier kann man einen oder mehrere Tage durch den Urwald wandern, ohne vielen anderen Touristen zu begegnen. Man fühlt sich beinahe, als hätte man den ganzen Regenwald für sich alleine. Die Wanderungen führen über kleine Flüsse und an Wasserfällen vorbei, ab und zu streift man mal kleine Farmen, die die einzigen Spuren von Zivilisation in der Region darstellen. Einfach nur idyllisch!
6. Die karibischen Corn Islands
Weit ab vom Schuss liegen die Islas del Maíz, oder auch Corn Islands genannt. Während auf Big Corn Island die meistens Resorts und Restaurants zu finden sind, weswegen es dort alles auch etwas teurer ist, befinden sich die Budget-Unterkünfte für Backpacker eher auf der kleineren Insel Little Corn. Die Gründe hierher zu kommen liegen auf der Hand: traumhafte Sandstrände, die zum Lesen und Sonnenbaden einladen und kristallklares Wasser, das die Herzen von Schnorchlern und Tauchern höher schlagen lässt, sind die Hauptargumente für einen Besuch der etwa 70 Kilometer vom Festland Nicaraguas entfernten Inselchen. Man erreicht sie entweder per Flugzeug über Managua und Bluefields oder per Fähre über El Rama am Río Escondido.
7. Das kleine Natur-Paradies der Laguna de Apoyo
Die kleine Lagune zwischen Masaya und Granada ist ein kleines Paradies etwas abseits vom riesigen Nicaragua-See. Man kann hier an einem der schwarzen Strände relaxen, um die Lagune wandern, Kayak fahren, Vögel beobachten und sogar tauchen oder paragliden.
8. Das Backpacker-Paradies von San Juan del Sur
Das Dorf San Juan del Sur an der Pazifikküste des Landes ist der perfekte Ort zum Surfen, Baden und Party machen. Das Mekka der Backpacker in Nicaragua bietet dem Budget-orientierten Reisenden billige Hostels, Bars und Clubs, sodass man sich die Nächte um die Ohren schlagen kann. Tagsüber verweilt man am besten an einem der vielen Strände mit warmen Meerwasser und genießt das Leben. Sehenswert ist auch die nach dem Cristo Redentor in Río de Janeiro zweitgrößte Jesus-Statue der Welt.
9. Der idyllische Archipiélago Las Isletas
Die über 350 kleinen Inseln vor dem See-Ufer Granadas gelegen sind durch einen Ausbruch des Mombachos vor tausenden von Jahren entstanden. Seitdem hat sich eine florierende Wildnis entwickelt, vor allem Vögel und Pflanzen fühlen sich hier so nahe am Wasser pudelwohl. Auf einigen der Inseln befinden sich Restaurants, Hotels oder Ferienhäuser, sodass sich ein Landgang bei einem Bootsausflug durch die Kanäle ebenfalls lohnt.
10. Die Kunsthandwerks-Märkte in Masaya
Masaya ist ein kulturelles und handwerkliches Zentrum im Land, vielleicht haben sich deswegen zwei interessante Kunsthandwerks-Märkte entwickelt. Der eine ist eher für die Touristen erschaffen worden, weswegen man dort auch etwas erhöhte Preise und nicht so viel Authentizität erlebt, der andere eher für die Nicaraguaner. Einmal wöchentlich spielen einheimische Musiker und tanzen Ballet-Tänzer auf dem Mercado de Artesanias, das man sich allerdings nicht entgehen lassen sollte.