Der riesige See aus Salz, mitten im bolivianischen Altiplano und etwa so groß wie Niederbayern, ist eine der Hauptattraktionen von Bolivien.
Wer sich in diese entlegene Region unseres Erdballs verirrt, wird mit einem Naturwunder belohnt, das in der Welt seinesgleichen sucht. Die Salar de Uyuni liegt auf etwa 3.600 Metern Höhe im bolivianischen Altiplano, einer Hochebene, die nur durch die etlichen Vulkane außenherum übertroffen wird. Tagsüber scheint hier fast immer die Sonne, die in dieser Höhe und Intensität sehr gefährlich werden kann. Nachts dagegen kommt es schon einmal vor, dass die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen.
Beeindruckende Zahlenspiele
Um die Ausmaße ein bisschen besser zu verstehen, hier ein paar Zahlen: Der See ist unter der bis zu 30 Meter dicken Salzkruste, auf der sogar Busse problemlos fahren können, bis zu 70 Meter tief. Er ersteckt sich über eine Fläche von 10.580 Quadratkilometern und von La Paz dauert es ungefähr 10 bis 12 Stunden, um den See und die mit 80 Kilometern Entfernung nahegelegen Kleinstadt Uyuni zu erreichen. Heutzutage gibt es aber für die etwas betuchteren und mehr Luxus gewohnten Touristen auch mehrere Flüge pro Tag von La Paz und Sucre zu dem neu gebauten Flughafen in der Salzwüste.
Lithium und Salz, Evo Morales erhalt’s
Neben der etwa 10 Milliarden Tonnen Salz, die hier ruhen und von denen pro Jahr etwa 25.000 abgebaut werden, gibt es hier mit geschätzten 5 Millionen Tonnen eines der größten Lithium-Vorkommen der Welt. Lithium wird in vielen elektrischen und elektronischen Geräten eingesetzt, weswegen der Bedarf und die Nachfrage immer weiter anstiegen und somit viele ausländische Investoren den Abbau beschleunigen und für sich beanspruchen wollen. Präsident Evo Morales hat jedoch erklärt, dies sei bolivianischer Besitz, deswegen sollen auch bolivianische Firmen mit dem Abbau beauftragt werden. Wegen der fehlenden Technologie und des mäßigen Know-Hows gestaltet sich dies aber schwierig, wodurch noch einige Jahre vergehen werden, bevor hier der wertvolle Rohstoff im großen Stil abgebaut werden kann.
Weitere Attraktionen am See
Zwischen Uyuni und der Salar liegt ein berühmter Eisenbahnfriedhof, auf dem ehemalige Züge ausgeschlachtet wurden und so zu bizarren Formationen inmitten der Wüste wurden. Ein weiteres Highlight für viele Besucher sind die Salzhotels, die, wie der Name schon sagt, komplett aus Salz bestehen. Die Hotels sind eine ganz nette Idee, aber im Endeffekt auch nur ein Mittel, den Touristen auf eine einfache Weise ein bisschen Geld aus der Tasche zu ziehen. Ebenfalls sehr sehenswert ist der Abbau des Salzes an sich, in Colchani beispielsweise kann man sich durch die Produktionsstätten führen und deren im Vergleich zu europäischer Salzgewinnung sehr archaischen Methoden zeigen lassen.