Als eines der höchstgelegenen Länder der Welt bietet Bolivien eine ganze Reihe an „Once-in-a-lifetime“-Erlebnissen. Neben landschaftlichen und abenteuerlichen Highlights findet man auf dem westlichen Dach der Welt Kultur pur – denn nirgends auf dem amerikanischen Kontinent gibt es eine größere indigene Bevölkerung als hier.
Die bolivianischen Sehenswürdigkeiten:
1. Naturwunder Salar de Uyuni
Die mehr als 10.000 Quadratkilometer große Ebene, die den Salzsee Uyuni beschreibt, liegt auf einer Höhe von etwa 3.650 Metern. Unter der dicken Salzschicht befinden sich die letzten Überreste eines riesigen prähistorischen Sees, der über die Jahrtausende immer weiter ausgetrocknet ist und sich zurückgezogen hat. Touristen bekommen hier die atemberaubendsten Fata Morganas zu sehen, wenn die Hitze einem vorspielt, die Berge außenherum würden schweben. Am schönsten ist die Salar nach einem Regenschauer – durch das sehr langsame Abfließen des Regenwassers entsteht ein wunderschöner Spiegel des Himmels und man kommt sich vor wie über den Wolken.
2. Die rote Laguna Colorada
Die meisten Reisenden, die die Salar de Uyuni besuchen, buchen gleich eine Tour mit einem 4×4-Pickup, der zusätzlich eine größere Runde durch die Hochebenen im südlichen Bolivien abfährt. Das Highlight am zweiten oder dritten Tag einer solchen, sehr anstrengenden Rundfahrt ist die Laguna Colorada auf 4.278 Höhenmetern. Die Lagune besticht durch ihre extrem rote Färbung, die den dort wachsenden Algen und Plankton zu verdanken ist. Perfekt farblich angepasst sind die dort lebenden, zahlreichen Flamingos, die absolut keine Scheu gegenüber den Foto-süchtigen Besuchern zeigen. Wer nicht aufpasst und seine Haut nicht durch eine Creme mit hohem Lichtschutzfaktor schützt, wird sich im Gesicht wohl auch alsbald an die Farben in dieser einzigartigen Landschaft anpassen.
3. Die hohe Stadt La Paz
Ein Talkessel am Fuß des Berges Illimani beherbergt die Stadt La Paz. Etwa 1.000 Meter höher in einer Hochebene am Rande der Stadt liegt die ehemalige Vorstadt El Alto, die inzwischen mit mehr als einer Million Einwohner sogar größer ist als La Paz selbst. Von einem der zahlreichen Aussichtspunkte an den Hängen der Berge oder bei der Abfahrt vom Flughafen La Paz – El Alto bekommt man eine der schönsten und atemberaubendsten Aussichten des Landes zu sehen. Doch nicht nur damit kann der Regierungssitz Boliviens bestechen, auch weitere Sehenswürdigkeiten befinden sich hier: Der Hexenmarkt in der Altstadt, wo man unter anderem getrocknete Schlangen und Lama-Föten bekommt, das interessante Coca-Museum, wunderschöne und teils sehr steile Gässchen sowie tolle Restaurants, in denen man von Meerschweinchen und anderen lokalen Köstlichkeiten bis hin zu internationaler Küche alles serviert bekommt, was das hungrige Reise-Herz, und vieles mehr.
4. Isla del Sol im Titicaca-See
Die Isla del Sol inmitten des Titicaca-Sees auf bolivianischer Seite ist eines der absoluten Highlights des Anden-Landes. Hier kann man durch staubtrockene und steinige Landschaften wandern, während man überall außerherum Aussichten auf tiefblaues Wasser genießen kann. Hier gibt es weiße Sandstrände, die denen der Karibik höchstens in Anbetracht der Wassertemperatur hinten anstehen. Hier stehen die Überreste von vielen Inka-Bauten, durch die man einen Einblick in deren Kultur und Lebensweise bekommt. Und hier ist man ab vom Schuss, kann also komplett abschalten und relaxen. Hier sollte man demnach unbedingt Station machen.
5. Die Todesstraße von Yungas
Die Straße des Todes („El Camino de la Muerte“), die von La Paz ins etwa 50 Kilometer entfernte Coroico führt, gilt als die gefährlichste Straße der Welt, da sie ohne Leitplanken und nur sehr schmalspurig an steilen Abhängen vorbeiführt. Daneben sind die oft matschige Fahrbahn, ab und zu vorkommende Erdrutsche und Steinschläge sowie der viele Regen weitere Risikofaktoren, über die man sich im Klaren sein sollte, bevor man eine Mountain-Bike-Tour oder eine Busfahrt entlang der beiden langgezogenen Yungas-Täler bucht. Empfohlen sei es niemandem, doch wer sich traut, bekommt ein gefährliches Abenteuer, das man wohl nie vergessen wird. Unvergesslich sind für die Familien der Opfer aber sicher auch die etwa 200 bis 300 Unglücklichen, die die Fahrt auf dieser lebensgefährlichen Strecke mit dem Tod bezahlen mussten.
6. Am Cerro Rico in Potosí
Hauptattraktion der Stadt Potosí, die nebenbei ebenfalls Weltkulturerbe-Stadt der UNESCO ist, sind die ehemaligen Silber-Minen im Cerro Rico („Reicher Berg“), an dessen Fuße sich die sehr hoch gelegene Großstadt befindet. Der Silber-Abbau bescherte dieser Region und vor allem auch der spanischen Kolonialmacht in den Jahrhunderten zwischen 1500 und 1800 erheblichen Reichtum und machte Potosí zu einer der größten Städte der Welt. Das schlimme daran ist aber, dass je nach Quellen mehrere Zehntausende oder gar Millionen Minenarbeiter zumeist indigener Herkunft aufgrund der Gier nach mehr Macht und Reichtum der Spanische Krone sterben mussten. Heutzutage wird nach der Ausschöpfung des Silbers nur noch Zinn zu Tage getragen. Der Reichtum der Stadt ist schon längst Vergangenheit. Erhalten blieben die vielen weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt dennoch – unter anderem die schöne Kathedrale, das Kloster Santa Teresa oder der Mercado de los Mineros („Markt der Minenarbeiter“), auf dem man 96-prozentigen Alkohol und sogar Dynamit legal erwerben kann.
7. Der Madidi-Nationalpark
Der Nationalpark Madidi, gelegen zwischen den Anden und dem Amazonas, gehört zu den artenreichsten Regionen der Erde. Alleine 11 Prozent aller 9.000 bekannten Vogelarten können hier gesichtet werden. Größere Tiere sind hier ebenfalls beheimatet, wie zum Beispiel der Jaguar oder der Titi-Affe, den man auf der ganzen Welt nur hier antrifft. Am besten zu erreichen ist dieser Teil des Landes über die Stadt Rurrenabaque, von wo aus man mehrtägige Dschungel-Trips mit Übernachtungen in urigen Urwald-Lodges für wenig Geld vor Ort buchen kann.
8. Die weiße Stadt Sucre
Sucre (auch französisch für „Zucker“), die Hauptstadt des Landes, verzaubert mit ihren weißen Kirchen und Gebäuden mitten in einer kargen Hochebene in Bolivien. Man könnte meinen, der Name der Stadt geht wegen ihres weißen Antlitzes auf das gleichnamige Nahrungsmittel zurück; jedoch wurde die Stadt nach dem südamerikanischen Freiheitskämpfer José Antonio de Sucre benannt, der mit Simón Bolívar eng vertraut war. Die konstitutionelle Hauptstadt Boliviens ist seit mehr als 30 Jahren Weltkulturerbe der UNESCO, da die kolonialen Gebäude und die im Schachbrettmuster angelegten Straßen typische Eigenschaften von gut erhaltenen, südamerikanische Kolonialstätten sind.
9. Die Ruine Tiahuanaco
Wer die Ruinenstätten der Inka in den anderen Anden-Staaten kennt – die bei Weitem bekanntesten liegen in bei Cuzco in Peru (Machu Picchu, Ollantaytambo, Choquequirao, Pisac, Sacsayhuamám, …) – wird sich sicher eher langweilen in Tiahuanaco. Wer allerdings das alles noch nicht kennt beziehungsweise sehr an den Inka- und Prä-Inka-Kulturen interessiert ist, der sollte sich die wichtigste kulturelle Ruinenstätte von Bolivien nicht entgehen lassen. Obwohl erst ein kleiner Teil freigelegt wurde, sind heute schon wunderbare Bauwerke wie das sogenannte Sonnentor zu bestaunen. Das religiöse und administrative Zentrum der Aymara-Kultur liegt auf etwa 4.000 Höhenmetern und ist seit dem Jahr 2000 Weltkulturerbe der UNESCO.
10. Geheimtipp Santa Cruz de la Sierra
Die größte, wohlhabendste und modernste Stadt des Landes liegt nahe der Nachbarländer Brasilien und Paraguay und des dort vorherrschenden Regenwaldes. Durch das stets gute, heiße Wetter, den Wohlstand und den kulturellen Gegebenheiten wie der historischen Altstadt und vielen Hochschulen und Universitäten ist die Atmosphäre von Santa Cruz unglaublich pulsierend. Prähistorische Stätten wie Samaipata oder der Nationalpark Noel Kempff Mercado mit seinen spektakulären Wasserfällen gehören zu den weiteren Attraktionen dieser Region, die einen Besuch auf jeden Fall lohnen.
Coroico am Ende der „Todesstrasse“, mitten im Dschungel gelegen, ist selbst auch einen Besuch wert, genauso wie Foodie Paradies Cochabamba mit der höchsten Jesus Statue Amerikas und sehr preiswertem Paragliding.
Hallo Stephan, wir planen im Januar eine Bolivienrundreise. Ganz oben auf unserer Liste steht ein Besuch des Pantanal. Kannst du einen Tourenanbieter empfehlen? Wir sind am überlegen, ob wir uns einen Mietwagen nehmen oder die Tour direkt mit einer Agentur ab Sana Cruz buchen. Wir möchten unbedingt die Riesenotter beobachten.
Was hast du für Empfehlungen, wieviele Tage sollte man dafür einplanen?
Wir freuen uns auf deine Tipps.
Hallo Katrin,
leider kann ich dir da nicht weiterhelfen. Vielleicht hast du Glück, wenn du mal in einem Reiseführer für die Gegend blätterst, meistens schreiben die Empfehlungen für gute Tour-Anbieter dazu.
Viel Spaß und gute Reise!