Drei Männer, die wohl die Blüte ihres Lebens bereits hinter sich haben, machen sich unabhängig von einander in der Silvesternacht auf dem Weg in eine Kleinstadt mitten im südamerikanischen Staat Uruguay, wo sie verschiedene Ziele verfolgen.
Der geschiedene Taxifahrer César (Marcel Keoroglián) besucht seine Ex-Frau und deren neue Familie, um die Liebe seiner fünfjährigen Tochter wiederzugewinnen, indem er ihr Geschenke mitbringt und vor allem Zeit mit ihr verbringt.
Antonio (Roberto Suárez), ein Zauberkünstler, reist mit seinem Kaninchen Oliver in dieselbe Stadt (Mal Abrigo, auf dem halben Weg zwichen Buenos Aires und Montevideo im Landesinneren), um dort auf der lokalen Neujahrsparty aufzutreten. Leider streikt sein Auto mitten in der Pampa und bleibt nahe einer abgelegenen Mautkontrollstelle stecken, wo er die dort in der Nachtschicht allein arbeitende Laura genauer kennenlernt.
Und der eigentlich im Gefängnis sitzende Sänger Miguel Ángel (Daniel Melingo), der für den Jahreswechsel Freigang erhalten hat, um auf derselben Silvesterfeier aufzutreten, für den der Abend dann aber auch eher ungewöhnlich endet.
Alle drei Männer verkörpern geradezu die Einsamkeit in Kombination mit einer gewissen Traurigkeit, die aber in bestimmten Teilen des Films kurzfristig durchbrochen werden, sodass einem beim Zusehen das Herz aufgeht und sich mit den Protagonisten freut. Allerdings sind diese Augenblicke nur sehr kurzanhaltend, weswegen dieser stark besetzte Episodenfilm durchgängig sehr melancholisch bleibt. Man erkennt ihn allen dreien die tiefen Furchen, die ihr vergangenes Leben gegraben hat, jedoch werden niemals die Vorgeschichten der Herren erzählt – diese verbleiben der Vorstellungskraft des Zuschauers. Man besinnt sich im Film eher auf die Lösung ihre andauernden Probleme, auch wenn nur in kleinen Schritten.
Die melancholische Atmosphäre von „Una Noche Sin Luna“ wird durch die abgelegene Landschaft und die mondlose Dunkelheit, die in einem Großteil des Filmes herrscht, bin zum Ende hin getragen. Nächtliche Bilder vom Besuch eines geschlossenen Jahrmarkts mit beleuchtetem Riesenrad, einer Kaninchen-Suche auf endlosen Feldern mitten im Nirgendwo und des Bingospielens in der Umkleidekabine der hiesigen Sporthalle, wo die Party stattfindet, sind nur einige Beispiele, die sich in die Netzhaut der Betrachter einbrennen und einen auch nach Filmende nicht mehr loslassen. Fazit: ironisch, melancholisch, liebevoll.