Auf dem Filmfest München 2013 wurde dreimal der paraguayische Film „7 Cajas“ (7 Holzkisten) gezeigt und dreimal war er annähernd ausverkauft. Zurecht, wie ihr in der folgenden Filmkritik nachlesen könnt.
Victor arbeitet auf dem Markt in Paraguays Hauptstadt Asunción als Händler, der Waren von einem Ort zum nächsten transportiert. Er träumt davon, eines Tages ins Fernsehen zu kommen und eine Berühmtheit zu werden. Jedoch kann er nicht weiter davon entfernt sein, als in seiner aktuellen Situation. Eines Tages bekommt er den scheinbar einfachen Auftrag, sieben Holzkisten zu überbringen. Doch da der Großmarkt ein umkämpfter, umtriebiger und gefährlicher Ort ist, hat er es nicht ganz so einfach, wie man denkt.
Er muss sich gegen nicht nur gegen typische Gangster, neidische Freunde und geldgierige Konkurrenten behaupten, sondern auch gegen einfach gestrickte, aber für Südamerika doch recht unkorrupte Polizisten. Auch die Nebenhandlungsstränge, unter anderem der von Victors Schwester, haben amüsante, spannende und kuriose Ideen parat, sodass es beim Zusehen niemals langweilig wird. Am Ende kommt es zum Showdown: Alle Protagonisten werden an einem bestimmten Ort zusammengeführt und die Zuschauer haben bis zum Schluss keine Ahnung, wie der Film enden wird. Genauso muss es sein. Lediglich soviel darf man verraten: Victor bekommt am Ende doch noch seine 15 Minuten Ruhm.
Juan Carlos Maneglia und Tana Schémbori haben nach einigen Kurzfilmen, die sie zusammen inszeniert haben, nun endlich einen abendfüllenden Spielfilm inszeniert, der sich sehen lassen kann. Mit Geschick haben sie die Hauptdarsteller gewählt, allen voran Celso Franco, der den Victor mit einer Neugier spielt, die wiederum das Publikum neugierig macht. Lali González ist dennoch die absolute Sympathisantin des Streifens, auch wenn der Spanisch-Slang, den sie von sich gibt, selbst für einen fließenden Sprecher schwer verständlich ist, weswegen die englischen Untertitel für einen Nicht-Muttersprachler oft unverzichtbar sind.
Hallo Stephan,
Danke für die Filmkritik! Ich liebe diesen Film!
Aber es heißt „paraguayisch“ und nicht „paraguayanisch“.
Und der Slang ist kein Spanisch-Slang an sich sondern „Jopará“, eine Mischung
aus Spanisch und Guaraní, die in Paraguay überalle umgangssprachlich gesprochen wird. Gerade das macht den Film auch so authentisch! Man fühlt sich als sei man wirklich auf dem Mercado Pettirossi.
nette Grüße,
Mone
Wirklich ein ganz großartiger Film, den ich mittlerweile auch schon unzähligen Leuten empfohlen habe.