Die ecuadorianischen Galápagos-Inseln sind ein auf der Welt einmaliges Archipel, auf dem ein individueller Artenreichtum herrscht, den es sonst nirgends auf unserer Erde gibt. Ein Grund, die Top-Sehenswürdigkeit des Landes einmal genauer zu betrachten.
Die größte der etwa 130 Inseln und Felsen ist mit Abstand die Isla Isabela. Der zweite Superlativ, den dieses vergleichsweise trotzdem noch sehr kleine Eiland zu bieten hat, ist das nördlichste Vorkommen von Pinguinen, sogar das einzige überhaupt in der nördlichen Hemisphäre. Dennoch ist das bei Weitem nicht nicht die sehenswerteste Insel der Gruppe.
Die zweitgrößte Insel nennt sich Isla Santa Cruz, an der zum Norden hin sehr nah die viel kleinere Isla Baltra liegt, auf der sich der Hauptflughafen befindet. Die etwa zweistündige Busfahrt vom Airport in die Hauptstadt Puerto Ayora, die gleichzeitig mit etwa 15.000 Einwohnern größte Stadt des Archipels darstellt, ist eine kleine Reise durch gefühlt mehrere Klima- und Vegetationszonen. Es beginnt mit einer trockenen Grassteppe, führt durch eine Art Nebelwald, vorbei an tropischen Bananenpalmen bis hin zu karibischen Stränden in der Nähe Puerto Ayoros. Eine weitere Besonderheit der Insel sind die etwa 2 Kilometer langen Lavatunnel, die sich während der Entstehung der Inseln entwickelt haben.
Nach der drittgrößten, geologisch jüngsten und westlichsten Inseln (sofern man die winzigen Islas Darwin und Wolf nicht mitrechnet) Isla Fernandina ist die nächstgrößte die Isla San Salvador. Auf beiden kann man sehr gut verschiedene Vogelarten, Leguane und Haie beobachten.
Auf der östlichsten Insel Isla San Cristóbal, die die Hauptstadt des Archipels, Puerto Baquerizo Moreno, beherbergt, befindet sich mit der Laguna El Junco der größte Süßwassersee.
Die Isla Floreana war früher der Postumschlagplatz für englischeWalfangschiffe, weswegen hier im sogenannten Post Office Bay ein Fass aufgestellt wurde, in das die Seefahrer ihre Postkarten für die Daheimgebliebenen deponierten. Obwohl es heutzutage hier keine Walfänger mehr gibt, ist die Tradition erhalten geblieben – noch immer werfen Touristen hier ihre Briefe ein, mit der Hoffnung, dass irgendein Reisender in der Zukunft, der in der Nähe des Empfängers wohnt, sie mitnimmt und überbringt. Zudem lassen sie hier Robben-Kolonien beobachten. Die Tiere sind überhaupt nicht scheu, man selbst sollte sich jedoch davor scheuen, sie in irgendeiner Art und Weise in ihrem Alltag zu stören, denn sonst könnte man das Gleichgewicht durcheinander bringen und sich wütende Worte von den Reiseführen anhören müssen.
Um Albatrosse und den Paarungstanz der Blaufußtölpel zu beobachten, muss man etwas weiter in den Süden schippern. Hier liegt die Isla Española, auf der diese seltenen Vögel beheimatet sind. Die nahen Verwandten der gerade genannten Vogelart sind die Rotfußtölpel, die man auf der nördlichen Isla Genovesa begutachten kann, weshalb es hier auch sehr viele Touristen hinzieht, obwohl sie eine relativ kleine Insel ist.
Eine winzige Insel, die man unbedingt erwähnen sollte, ist die Isla Plaza Sur, deren Bewuchs sich in der Trockenzeit intensiv rot färbt und dahereine buchstäblich echte Augenweide ist.
Um die Vielfalt dieses einzigartigenNaturreichs zu erfassen, sollte man sich auf eine mindestens einwöchige Bootstour begeben. Man sollte auch auf dem Schiff schlafen, da man viele der abgelegeneren Inseln nicht auf Tagesausflügen besuchen kann. Rechnen muss man auf jeden Fall mit insgesamt etwa 1500 $, die ein zehntägiger Ausflug zu den Galápagos kostet – doch damit bekommt man nur das Mindeste. Natürlich ist ein Besuch trotzdem das viele Geld wert, denn normalerweise ist das ein Erlebnis, das man sich nur einmal im Leben gönnt.