Die zweitgrößte Stadt Perus liegt zwar nicht auf der typischen Peru– & Bolivien-Route „Lima–Cuzco–Titicaca–La Paz–Salar de Uyuni„, dennoch sollte man sich gründlichst überlegen, dort nicht doch einen Abstecher hin zu machen.
Seit 2000 gehört das historische Zentrum mit gut erhaltener Altstadt, kolonialen Bauten, eindrucksvollen Kirchen und kopfsteingepflasterten Straßen zum UNESCO Kulturerbe der Menschheit. Dass Arequipa diesen Titel auch verdient hat, liegt nicht nur an dem vorher Genannten, sondern auch an der einzigartigen Atmosphäre, die die Kolonial-Stadt am Fuße des Vulkans El Misti verstreut. Es reihen sich Hostels und Pensionen, Restaurants und Bars, Kulturstätten und Kirchen so aneinander, dass man hier leicht eine Woche verbringen kann, ohne dass es einem langweilig wird. Selbst für einen Langzeitaufenthalt mit Spanisch-Kurs oder Freiwilligenarbeit in der Region ist Arequipa mit einem jungen, modernen Flair, aber alteingesessenen Werten und Traditionen bestens gerüstet.
Die Stadt mit dem ewigen Frühling, der vor allem durch die Nähe zum Pazifik herbeigeführt wird, hat den Beinamen „Die weiße Stadt“. Dies geht auf die früheren hellhäutigen Einwohner spanischer Herkunft zurück, die den Indigenen verboten, in der Innenstadt zu wohnen, und nicht etwa auf die Farbe des Gesteins des dort vorkommenden Sillar-Gesteins.
Sehenswürdigkeiten von Arequipa
Eine tolle Sehenswürdigkeit innerhalb der Stadt ist zum Beispiel die Kathedrale, die wegen ihrer Größe als einzigartig in Peru gilt. Sie nimmt eine komplette Seite der Plaza de Armas ein. Sie ist schon durch mehrere Erdbeben stark beschädigt worden, wurde aber immer wieder neu aufgebaut oder restauriert.
Eine weitere Top-Attraktion ist das Kloster Santa Catalina. Es gilt als eines der wichtigsten religiösen Bauwerke der Kolonialzeit und nimmt eine enorme Fläche in Arequipa ein. Bis zu 150 Nonnen lebten im Geheimen hinter den roten und blauen Mauern, bis man im 20. Jahrhundert der Öffentlichkeit Zutritt verschaffen konnte. Innerhalb der Anlage konnte man fast völlig autark leben, das Monesterio galt lange Zeit als kleine Stadt in der Stadt.
Außerdem sehenswert ist die kleine Kirche La Compañia, wie die Kathedrale ebenfalls an der Plaza de Armas gelegen. Das Museum „Santuarios Andinos“ sollte man sich auch auf keinen Fall entgehen lassen. Es beherbergt die Inkafrau Juanita, deren Grab 1995 auf dem Vulkan Ampato gut erhalten entdeckt worden war. Dementsprechend ist sie sozusagen der peruanische Ötzi. Anhand ihres Körpers konnten sich die Forscher viele Rituale und Traditionen der ursprünglichen Inka erklären.
In der direkten Umgebung Arequipas befinden sich neben dem El Misti auch noch zwei weitere Vulkane: Der über 6.000 Meter hohe Chachani und der etwas entfernter gelegene Pichu Pichu. Doch das Highlight etwa 100 Kilometer von Arequipa weg sind die beiden extrem tiefen Canyons Cotahuasi und Colca. Der Cañon de Cotahuasi ist zwar tiefer, der Cañon de Colca dafür aber noch viel beeindruckender. Von seinen Rändern erhält man atemberaubende Blicke über eine sehr trockene aber wunderschöne Landschaft und mit etwas Glück bekommt man sogar einen dort lebenden Condor zu Gesicht.