Das deutsche Lateinamerika-Magazin

 
 
Reise

Die Chachapoya und ihre bekannteste Festung Kuélap im Norden Perus

Chchapoya-Festung von Kuélap

Ab etwa 400 bis 800 nach Christus lebten im Norden Perus die Chachapoya („Nebelkrieger“ / „Wolkenmenschen“), eine kaum erforschte Kultur. Ihre bekannteste Siedlung ist die Festung Kuélap mitten im nebligen Hochland auf etwa 2.900 Metern Höhe.

Chchapoya-Festung von Kuélap

Die Festung an sich ist auf allen Seiten, auf denen sich nicht sowieso schon ein steiler Abhang befindet, von einer bis zu über 20 Meter hohen Mauer gesichert. Es gibt nur drei kleine Eingänge, durch die jeweils nur eine Person gelangen kann. Dies hatte wohl auch strategische Absicherungsgründe, um Eindringlinge abzuwehren. Dies ist jedoch im 15. Jahrhundert gescheitert, als die gesamten Chachapoya von den Inka unterworfen wurden. Als die Spanier einige Jahrzehnte später in Peru ankamen und die Inka unterwarfen, verbündeten sich die Chachapoya mit den Europäern – leider musste dennoch fast die gesamte Kultur am Ende sterben, da ihre nicht dagegen abgehärteten Körper mit den neu eingeführten Krankheiten Pocken und Masern nicht zurecht kamen.

Gebäude in Kuélap

Interessant an Kuélap ist so einiges, aber das geheimnisvollste Gebäude ist wohl El Tintero („Das Tintenfass“), ein rundes, sich nach unten verjüngendes Bauwerk, bei dem sich die Forscher und Archäologen streiten, wozu es gedient haben soll. Die einen meinen, es wäre ein Observatorium gewesen, da durch die Spalten in der Wand die Lichtstrahlen zu bestimmten Tageszeiten gebündelt werden. Andere sagen jedoch, es diente Zwecken der Folter, Gefangenschaft oder der Todesstrafe.

Ebenso ist unsicher, ob es sich um eine dauerhaft bewohnte Siedlung handelte oder man sich hierhin aus den umliegenden Dörfern nur im Notfall zurückzog. Im Prinzip konnten dort jedoch bis zu 2.000 Personen in mehreren verschiedenen Ebenen unterkommen. So lebte der Adel auf der höchsten Ebene von Kuélap, eine darunter Krieger und in der untersten die einfacheren Leute in schlichten, unterkellerten Häusern.

Lama in Kuélap

Da Kuélap nicht die Infrastruktur und Immensität Machu Picchus oder vergleichbarer Ruinenstätten aufweist, wird hier nur spärlich in die Archäologie investiert. Dennoch bezeichnen Experten die Umgebung von Kuélap zu einer der wichtigsten archäologisch noch unerforschten Gebieten Lateinamerikas.

Article written by:

Schön, dass ihr hier seid! Ich bin Stephan und schreibe hier über meine Leidenschaft. Mit mir könnt ihr Lateinamerika erleben, lesen und lieben lernen! Ich würde mich freuen, wenn ihr mir auf Facebook, Twitter, Google+ oder Pinterest folgen wollt.

1 Comment

  1. Harry

    Erst mal Kompliment für diese HP. Stimmt, Kuelap hat nicht die Infrastruktur wie beispielsweise Machu Picchu oder Cuzco. Allerdings ist Kuelap größer und nicht minder spektakulär als Machu Picchu. Beste Grüße aus Lima/Peru

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert