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Reise

Colonia del Sacramento – Koloniales Juwel an Uruguays südlicher Küste

Sonnenuntergang in Colonia

Eines der absoluten Highlights von Uruguay ist diese kleine Kolonialstadt am Fluss Plata. Das sehen viele Argentinier genauso und machen Colonia del Sacramento zu dem beliebtesten Tagesausflugsziel von Buenos Aires.

Sonnenuntergang in ColoniaColonia del Sacramento liegt etwas 170 Kilometer westlich von Uruguays Hauptstadt Montevideo entfernt. Viel näher – allerdings durch den breiten Río de la Plata getrennt – ist dagegen Argentiniens Pendant: Buenos Aires. Und genau aus dieser Richtung, meist mit einer der mächtigen Fähren, gelangt die Mehrheit der touristischen Besucher in das sympathische, kleine Städtchen. Das Barrio Histórico (die historische Altstadt) befindet sich auf einer kleinen, dem Festland vorgelagerten Halbinsel, wodurch man eigentlich nie weiter als ein paar hundert Meter vom Meer entfernt ist, wenn man sich durch die mit Kopfstein bepflasterten Straßen des kleinen Zentrums bewegt.

Sonnenuntergang in Colonia

Während man tagsüber die heiße Siesta am besten in einem der durch die vielen hier wachsenden Feigenbäume sehr schattigen Hinterhöfe mit einem Gläschen Wein begehen sollte, ist der Place-to-be, wenn abends die Sonne untergeht, an irgendeinem Punkt entlang der nach Westen ausgerichteten Promenade. Von dort aus kann man an klaren Tagen die Sonne über den weit entfernten und kaum auszumachenden Hochhäusern untergehen sehen. Hinterher genießt man dann optimalerweise ein festliches Asado-Menü in einem der vielen Restaurants.

Alte Autos in Colonia del Sacramento

Außer dem charmanten und in Uruguay einzigartigen Flair der Alstadt hat Colonia aber nicht besonders viel zu bieten. Acht kleine Museen können mit einem einzigen Ticket besucht werden, wahre Schatztümer darf man aber nicht erwarten. Wer möchte, kann den Leuchtturm für ein wenig Geld besteigen und eine schöne Aussicht über den Fluss und die Stadt genießen. Neben einigen kolonialen Häusern und Kirchen sowie den Oldtimern, die an fast jeder Ecke wie verlassen herumstehen, ist außerdem das alte Stadttor sehenswert, das bis heute erhalten blieb.

Museum in Colonia

Colonia wurde Ende des 17. Jahrhunderts von Manuel Lobo, dem portugiesischen Gouverneur aus Río de Janeiro, gegründet. Durch die Nähe zum durch Spanien kolonisierten Argentinien (damals noch Vizekönigreich La Plata) wurde das Städtchen zu einem wahren Schmugglerparadies, weshalb es oft Auseinandersetzungen zwischen den beiden Nationen gab. Nach etwa 100 Jahren fiel die Stadt schließlich in spanische Hände. Nach weiteren Belagerungen durch die Engländer und abermals die Portugiesen schafften es die Uruguayos aber am Ende dennoch, die Stadt zu behaupten. Seit 1995 gehört sie wegen ihrer Pracht zum UNESCO-Kulturerbe der Menschheit.

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