Tropischen Flair und eine Vielfalt an Flora und Fauna bietet der äußerste Nordosten Guatemalas. Dass die Menschen dort unterschiedlicher kaum sein könnten, macht den Aufenthalt umso interessanter.
Denn dort, wo sich das karibische Meer mit dem Izabal-See verbindet, also direkt am Río Dulce, sind neben den typischen Mestizen (Ladinos) und Indígenos (Kekchí) auch eine dritte Ethnie beheimatet – die Garifuna. Sie entstand durch die Vermischung früherer westafrikanischer Sklaven mit dem Volk der Kariben und entwickelte eine eigenständige Musik- und Tanz-Kultur sowie eine einzigartige Kulinarik, sodass sich der Besuch in diesem etwas abgelegeneren Teil des Landes besonders lohnt.
Livingston
Der Haupt-Wohnort der guatemaltekischen Garifuna ist Livingston, direkt am Golf von Honduras. Genauso bunt wie die Bevölkerung in diesem Teil von Guatemala sind hier auch die Häuser am Straßenrand, die Gerichte in den Restaurants und die Stimmung auf den belebten Straßen zur Abenddämmerung. Der kleine Ort ist eines der wichtigsten Touristenziele des Landes, nicht wegen irgendwelchen Sehenswürdigkeiten, die hier sowieso sehr rar sind, sondern wegen der einzigartigen Atmosphäre, die man sonst nirgends in Guatemala findet – absolut einen Zwischenstopp wert!
Río Dulce
Von Livingston kann man jeden Morgen ein Boot nehmen, das einen den Río Rulce hinauf Richtung Südwesten zum Lago de Izabal bringt. Die Tour führt durch engere sowie weitere Teile des Flusses. Am breitesten wird er im El Golfete, einem kleinen, natürlichen Stausee. Links und rechts des Flusses befindet sich dichter, grüner Dschungel, der des Öfteren von kleinen Holzhütten unterbrochen, wo Einheimische ihr einfaches Leben verbringen. Seltener sieht man auch etwas modernere Häuser oder Lodges, wo Langzeittouristen ihren Urlaub genießen. Erst am Ufer des Sees werden die Häuser wieder zahlreicher, dort siedelte sich auch die guatemaltekische Oberschicht mit ihren Ferienhäusern an.
Lago de Izabal
Dort, am Ursprung des Río Dulce aus dem Lago de Izabal, liegen die beiden Städte El Relleno und Fronteras, die durch eine große und hässliche Betonbrücke über der Mündung miteinander verbunden sind. Hier ist das touristische Angebot wieder etwas größer, vor allem was Hotels angeht, obwohl die beiden Städte hauptsächlich vom Durchgangsverkehr der ausgebauten Straßen leben und es nicht besonders viel zu sehen gibt, außer eben die natürlichen Gegebenheiten der Umgebung.
Wer sich hier einige Tage niederlässt, kann die nächtliche Ruhe in einem der nur per Boot zu erreichenden Hotels genießen, tagsüber im Fluss baden, eine Kayak- oder Bootstour durch die Nebenarme machen oder sich das Castillo San Felipe de Lara ansehen. Dies ist ein spanisches Fort mit einem kleinen, gepflegten Park, zu dem auch gerne am Wochenende viele einheimische Familien einen Ausflug mit Picknick machen. Die Ufer des Flusses und des Sees sind die perfekten Orte, um einfach abzuschalten, mit sich selbst zu sein, das Leben zu genießen und nichts zu tun. Ein Ort, an dem man die Seele baumeln lassen kann…
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