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Highlights

Die Top-10-Sehenswürdigkeiten von Nordost-Brasilien

Olinda

Der Nordosten von Brasilien‬ bietet traumhafte ‪‎Strände‬, tosenden‪ Karneval‬, spektakuläre Nationalparks, paradiesische Inseln und die interessanteste Kultur-Mischung des Landes. Hier eine Liste mit den Top-10-Sehenswürdigkeiten.

Highlights im Nordosten Brasiliens:

1. Fernando de Noronha

Fernando de Noronha

Foto: Latin-Mag

Die Inselgruppe von Fernando de Noronha liegt etwa 350 Kilometer östlich des brasilianischen Festlandes und gilt als das paradiesischste Reiseziel innerhalb des größten Landes Südamerikas. Die Hauptinsel ist als einzige bewohnt, auf den übrigens 20 Landflächen des Archipels, von denen viele zum Nationalpark gehören, leben ausschließlich Vögel, Nagetiere, Reptilien und weitere Tierarten, manche davon sogar endemisch, also auf der ganzen Welt nur hier zu finden. Besonders bekannt ist das weltberühmte Tauchgebiet in den Buchten von Fernando de Noronha für sein zahlreiches Vorkommen von Delfinen und Meeresschildkröten, die man unter Wasser bewundern kann. Doch auch die Küsten sind nicht zu verachten: viele der 17 Strände sind mit feinstem weißen Sand, felsigen Klippen und einem türkis-blauen Meer von diversen Online-Reise-Communities unter die Top 10 der Welt gewählt worden – ganz vorne mit dabei der Traumstrand im Baía do Sancho sowie die Baía dos Porcos und der Praia do Leão. Beeindruckend ist auch die de über die Hauptinsel thronende Morro do Pico, ein 323 Meter hoher Felsen vulkanischen Ursprungs.

2. Salvador da Bahia

Salvador da Bahia

Foto: Latin-Mag

Das afro-brasilianische Herz von Brasilien ist ganz klar São Salvador da Bahía de Todos os Santos (Heiliger Erlöser von der Bucht der Allerheiligen), wie der vollständige Name der drittgrößten Stadt des Landes lautet. Der Name geht auf die Ankunft der ersten Seefahrer am Allerheiligen-Tag (01. November) des Jahres 1501 zurück. Heutzutage beherbergt die Stadt eine beispiellose Mischung vieler verschiedener Kulturen, hauptsächlich hervorgegangen durch die Nachfahren der Sklaven, die ab der Hälfte des 16. Jahrhunderts von Westafrika eingeführt wurden. Diese haben ihre kulinarischen Köstlichkeiten, ihre Rituale und Religionen sowie Musik, Tanz und Kampfsportarten so intensiv beibehalten, sodass nirgendwo auf der Welt eine derartige Mischung zu finden ist. Doch auch die Portugiesen haben durch ihre Architektur ihre Spuren hinterlassen – koloniale Kirchen, bunt bemalte Gebäude und Kopfsteinpflaster in engen Gassen versetzen die Besucher in die Vergangenheit. Durch den Bau der Stadt auf eine kleinen Bergkette, ähnlich wie in der portugiesischen Mutterstadt Lissabon, deren Ebenbild Salvador in der Neuen Welt Amerika werden sollte, entstand die untere sowie die obere Stadt, von der man einen gigantischen Ausblick auf die Bucht hat. Der Elevador Lacerda, ein riesiger Aufzug, verbindet die beiden Stadtteile und ist neben den zahlreichen Kirchen und Kathedralen das architektonische Markenzeichen der Stadt. Das Herzstück dagegen ist der Pelourinho, die Altstadt, in der abends zu lautem Trommeln Capoeira getanzt, Caipirinha getrunken und Acarajé gegessen wird.

3. Olinda

Olinda

Foto: Latin-Mag

Mindestens genauso wunderbar wie Salvador ist das koloniale Städtchen Olinda, in dem Kunst und Kultur, Schönheit und Ruhe, Eleganz und Architektur aufeinandertreffen. Jeder Taxifahrer überbietet den anderen, wenn sie über die Anzahl der städtischen Kirchen, Klöster, Kapellen und Kathedralen schwärmen – weit über 40 sollen es sein. Auf jeden Fall ist eine schöner als die andere. Durch die hügelige Lage ergattert man in den höheren Lagen oft eine atemberaubende Aussicht auf die Altstadt Olindas, den unendlichen Atlantik und oft sogar auf die nahe gelegene Millionenstadt Recife und deren hunderte Wolkenkratzer. Einen Sonnenuntergang von einer der Terrassen des Stadtteils  zu erleben ist einfach nur spektakulär. Zu erwähnen sind ebenfalls die charmant Karnevals-Festlichkeiten  im Frühjahr sowie die facettenreiche Kunst-Szene der Stadt, die in ganz Brasilien ihresgleichen suchen.

4. Chapada Diamantina

Chapada Diamantina

Foto: „Chapada Diamantina“, Danielle Pereira / CC BY 2.0, bearbeitet

Abseits der sehenswerten Strände und Städte an der Küste Nordost-Brasiliens findet man auch eine üppige Landschaft mit Wäldern, Seen, Steppen, Flüssen, Wasserfällen, Plateaus und Tälern. In der Chapada Diamantina, einem Nationalpark etwa 400 Kilometer westlich von Salvador, fühlt man sich fast wie in einem anderen Land. Reizvoll sind hier vor allem auch etliche Wasserlöcher und unterirdische Flüsse, die, wenn das Sonnenlicht perfekt in die Höhlen einfällt, in tiefstem Hellblau erleuchten – ein wahres Naturwunder. Auch trockenere Tropfsteinhöhlen gibt es in der Region, in denen über Jahrtausende spektakuläre Stalaktiten und Stalagmiten geformt wurden. Aber wofür die Chapada vor allem bekannt ist, sind die Plateau-artigen Felsformationen und Berge, die sich wie ausgeschnitten aneinanderreihen und einem wunderschönen Canyon ähneln.

5. Lençois Maranhenses

Lençois Maranhenses

Foto: „045_Lencois-Maranhenses“, rinaldouge / CC BY 2.0, bearbeitet

Die „Bettlaken von Maranhão“, so die wörtliche Übersetzung den Nationalpark-Namens, sind feste Dünen sowie Wanderdünen aus feinstem, weißen Sand an der nordöstlichen Atlantikküste nahe der Stadt São Luís. Erreichbar ist die oft auch als einzige Wüste Brasiliens bezeichnete Sehenswürdigkeit über das kleine Dörfchen Barreirinhas. Zwischen den Dünen entstehen vor allem in der Regenzeit türkis-farbene Lagunen, in denen man sich erfrischen kann. Selbst in der Trockenzeit stehen den Besuchern die Lagoa da Esperança, die Lagoa da Bonita und die Lagoa de Azul zum Baden zur Verfügung.

6. Jericoacoara

Jericoacoara

Foto: „Jericoacoara – Novembro 2013“, Rosanetur / CC BY 2.0, bearbeitet

Jericoacoara ist ein kleines Dörfchen am Meer im Bundesstaat Ceará. Es ist ebenfalls von etlichen Sanddünen umgeben, zwischen denen sich oft Süßwasserseen bilden, da eine darunter liegende Tonschicht das Absickern des Regenwassers verhindert. Durch die Dünen in unmittelbarer Umgebung von Jeri, wie man den Dorfnamen allgemein abkürzt, konnte der in den 80er Jahren startende Tourismus-Boom etwas eingebremst werden, da die Genehmigungen für die Bebauung des geschützten Areals, welches sich seit 2002 sogar Nationalpark nennen darf, ausgeblieben sind. Der Charme des Aussteiger-Paradieses blieb so einigermaßen erhalten. Besonders bekannt ist Jericoacoara vor allem bei Wind- und Kitesurfern aus aller Welt, da der Wind hier zwischen Juli und Januar stetig und sehr stark bläst. Doch auch andere Sportarten werden hier für die Abenteuer suchenden Backpacker angeboten: von Buggy fahren, Sandboarden und Reiten an Land bis hin zu Stand Up Paddling und Kajak fahren im Wasser ist für jeden etwas dabei.

7. Sete Cidades

Sete Cidades

Foto: „Parque Nacional de Sete Cidades – Piauí“, Otávio Nogueira / CC BY 2.0, bearbeitet

Ein weiterer Nationalpark befindet sich im Bundesstaat Piauí. Dort erheben sich etliche Felsformationen aus der Erde, die über die Jahrtausende furch Wind und Wetter in ihre heutige Form gebracht wurden. Der Name Sete Cidades geht auf die Benennung der ersten Wissenschaftler zurück, die die bizarren Formen denen von Städten ähnlich erschienen. Rötliche Felsmalereien von Ureinwohnern, ein Aussichtspunkt, ein natürlicher Pool und ein Wasserfall im selben Gebiet bedeuten Abwechslung bei der Erkundung der „Sieben Städte“, sodass niemals Langeweile aufkommt.

8. Ilha de Tinharé

Ilha de Tinharé

Foto: „Morro de São Paulo – BA“, Renato Alves da Costa / CC BY 2.0, bearbeitet

Morro de São Paulo ist ein Ort auf der Ilha de Tinharé, die der Küste Bahías vorgelagert ist. Auf ihr sind jegliche Arten von Kraftfahrzeugen verboten, weswegen die Atmosphäre der Insel besonders idyllisch wirkt. Traumhafte Sandstrände, türkis-blaues Meer und dichter Dschungel im Hinterland tun ihren Teil dazu bei, dass ein Ausflug auf die Insel unvergesslich bleibt. Leider ist das pittureske Dorf längst kein Geheimtipp mehr, dennoch lohnt es sich, die Top-Infrastruktur aus Restaurants, Bars, Geschäften, Hotels und Pousadas zu nutzen, um sich den Genüssen des Lebens hinzugeben.

9. Recife

Recife

Foto: „Recife iluminado.“, Luci Correia / CC BY 2.0, bearbeitet

Die Großstadt Recife mit ihren über 1,5 Millionen Einwohnern ist ein leichter Kontrast zur sehr nahe liegenden kolonialen Kleinstadt Olinda. Wo in Olinda Tradition pur zu finden ist, hat sich die Hauptstadt Pernambucos mehr der Moderne geöffnet und bietet neben den üblichen Sehenswürdigkeiten wie Kirchen, Kulturhäusern und Museen auch Gourmet-Restaurants und Shopping-Malls erster Klasse. Doch die von den Riffs („recifes“) geschützten Sandstrände, viele kleine Märkte und Plätze sowie ein einladendes historisches Zentrum lassen die Urbanität der Millionenstadt nicht überhand nehmen. Es entstand eine gute Mixtur aus Moderne und Geschichte – Skylines und Kathedralen stehen hier perfekt im Einklang zueinander.

10. Praia da Pipa

Praia da Pipa

Foto: „100_0810“, Eduardo Fonseca / CC BY 2.0, bearbeitet

Wunderschöne Strände, die Surfern, Tauchern und Schwimmern ein perfektes Ambiente bieten, geschützt von atemberaubenden Klippen und Dünen sind die unbestrittenen Vorzüge des kleinen Städtchens Pipa südlich von Natal. Das ehemalige Fischerdorf wurde von Reisenden in den 70er Jahren entdeckt und floriert seitdem mächtig im Tourismus-Sektor. Die tropische Landschaft, eine tolle Flora und Fauna (die Gewässer vor Praia da Pipa sind gespickt mit etlichen Schildkröten und Delfinen) sowie eine gute Infrastruktur (Top-Hotels, -Bars, -Restaurants und -Clubs) bieten den Ausflüglern aus Natal, João Pessoa und Recife sowie internationalen Besucher die perfekte Symbiose für einen ausgeglichenen Urlaub.

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