João Gilberto gilt neben Antônio Carlos Jobim als Erfinder des Bossa Nova – Zeit für die Vorstellung vier seiner Klassiker-Alben auf der Compilation „The Boss Of The Bossa Nova“.
João Gilberto – „The Boss Of The Bossa Nova“
(The Complete 1958-1961 Recordings)
Malanga Music, in-akustik / 1958-1961
Brasilien / Bossa Nova
Die wahrscheinlich elementarsten Bossa Nova-Einspielungen aller Zeiten, die Frühwerke von João Gilberto, sind jetzt unter dem Titel „The Boss Of The Bossa Nova“ wiederveröffentlicht worden und aufgrund der Kürze der einzelnen Titel passen hierbei gleich vier Werke auf eine CD: „Chega De Saudade“ (1958), „João Gilberto Cantando As Musicas Do Film Orfeo Do Carnaval“ (EP, 1959), „O Amor, O Sorrido E A Flor“ (1960) und „João Gilberto“ (1961). Für Sammler sei mitgeteilt, dass die raren Aufnahmen zu „Orfeo Do Carnaval“ hier zum ersten Mal in der Originalaufnahme und nicht wie 1959 als Medley aller Songs auf einer 7’’-EP präsentiert werden. Diese Kleinigkeit ist insofern wichtig, wie Gilberto 1997 EMI untersagte, genau die jetzige Zusammenstellung, aber mit dem Medley zu veröffentlichen und weil er das Remastering kritisierte. Mit dieser Veröffentlichung scheint er also zufrieden zu sein und somit sind Gilbertos Klassikeraufnahmen in der ursprünglichen Form wieder zugänglich. Beim Hören der 39 Titel wird klar, diese Aufnahmen haben wie keine anderen den Test der Zeit bestanden. Viele Titel sind hunderte Male interpretiert worden, die weniger bekannten Titel stehen ihnen in nichts nach. Gilberto gilt als Exzentriker, den die brasilianische Presse regelmäßig für verrückt erklärt. Nun, bereits sein Vater ließ ihn wegen seines „merkwürdigen“ Musikstils 1955 in die Psychiatrie einliefern. Und Kollegen meinen, dass ausgerechnet er, dessen Musik bis heute genutzt wird, um Filme über die Strände in Rio musikalisch zu untermalen, das Meer hasst. Ein Wunder also, dass Gilberto zu solch einzigartiger Musik in der Lage war. Die sorgfältig editierte CD beinhaltet die Original Liner Notes und Covers der brasilianischen wie der amerikanischen Veröffentlichungen und ist mit 24-bit digital remastered. Da kann man eigentlich nur zulangen.