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Hispanoamerika

Latin Club Music – Bekannte Künstler, DJs und Bands

Kenny Dope

Eine kurze Liste der wichtigsten Künstler der Latin Club Music, die verschiedene Arten der Clubmusik mit traditionellen Rhythmen und typischen Elementen der Latin Music verbinden.

In der Clubmusik haben zunächst vor allem Musiker und Projekte außerhalb Südamerikas Verbindungen von Electronica und Latin Rhythmen vorangetrieben, bis die Latin Musiker aufholten. Inzwischen gibt es kaum einen Stil, der nicht von programmierten Rhythmen, Klangeffekten und Remixen verschont geblieben wäre. Manche Stile werden schnell zur austauschbaren Massenware bzw. Lounge Beschallung wie z. B. Brazilectro. Allein Bezeichnungen wie „Brazil Flavoured Music“ zeigen, dass Latin Music dabei nur Zutat und keine eigentliche Rolle spielt. Allerdings haben sich auch viele Gruppen wie im Electro Tango kreativ mit Elektronik weiterentwickelt. Manche haben den Electronica-Anteil wieder zurückgeschraubt, andere nehmen auch andere angesagte Rhythmen wie den Afro Beat in ihre Musik auf. Zudem gibt es manchmal fließende Übergänge zu Latin Urban Music, Mestizo oder Latin Pop. Bei typischer Latin Club Music klingen die Rhythmen programmiert, jazzige Keyboards und soulige Sänger lockern das Ganze auf. Scratching, Samples und Dub-Effekte designen die Musik als hip. Es gibt inzwischen auch viele lateinamerikanische Musiker, die recht kreativ Electronica-Elemente einsetzen, ohne dabei typische Club Music zu liefern. Auch die DJ- und Produzentenszene muss dazugerechnet werden.

Musiker der Latin Club Music

Da Lata

Englisches Duo, das um 2000 herum mit als erste überzeugend Dancefloor und brasilianische Musik verband.

Señor Coconut

Der Frankfurter Electronica-Musiker Uwe Schmidt zog 1997 nach Chile, nannte sich Señor Coconut und spielte witzige Latin-Coverversionen von Oldies sowie Kraftwerk ein. Er hatte dazu ein ganzes Orchester und befeuerte die Stücke mit Soli an Rhythmusgeräten.

Zuco 103

Der deutsch-niederländischen Band wird der Begriff Brazilectro zugeschrieben, was diese gar nicht gern hört. Sie ist nicht nur ein Studioprojekt, sondern überzeugt auch live mit brasilianischer Sängerin und einem Mix aus weltmusikalischen Stilen und elektronischen Beigaben.

JuJu Orchestra

Die deutsche Formation arbeitet auf Latin Music basierten Samples, tritt aber live mit vielen Gastmusikern auf.

BossaCucaNova

Ein Beispiel dafür, dass die Brasilianer die clubmusikalische Verwertung ihrer Musik auch selbst in die Hand nehmen. Verbindung von klassischem Bossa Nova mit Zeitgeistrhythmen unter Einbindung von Bossa Nova-Altstars.

BossaCucaNova

Foto: „BossaCucaNova“, Raúl Mesa / CC BY 2.0, bearbeitet

Kenny Dope

DJ und Remixer von Produktionen des Brasilien-affinen englischen Far Out Recordings-Labels. Entstammt der Londoner Jazzdance-Szene.

Kenny Dope

Foto: „Kenny Dope Gonzalez“, Coup d’Oreille / CC BY-SA 2.0, bearbeitet

Nicola Conte

Conte ist ein italienischer DJ und Gitarrist, der sich bei Far Out Recordings hauptsächlich einen Namen mit seiner Kompilationsreihe „Viagem“ gemacht hat, in der er akustische Kleinode aus dem Brasilien der 1960er Jahre dem Vergessen entreißt und so für jüngere Generationen wieder zugänglich macht.

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Hans-Jürgen Lenhart schreibt als regelmäßiger Gastautor für das deutsche Lateinamerika-Magazin Latin-Mag. Er ist Musikjournalist und seit über 20 Jahren Experte für Latin Music. In der Artikelserie Latin Music News berichtet er alle zwei Monate über Neuerscheinungen in der lateinamerikanischen Musikszene.

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