Auf der Kompilation „Rough Guide To Carribean Café“ kann man die karibischen Musikstile am besten entdecken.
„The Rough Guide To Carribean Café“
World Music Network / 2012
Karibik
Die Karibik ist musikalisch derart vielfältig, dass man, um einen Überblick zu gewinnen, zu einer Kompilation greifen sollte. Da gibt es meist viel zu entdecken, denn außer dem jamaikanischen Reggae, den kubanischen Stilen, dem Calypso aus Trinidad und dem Zouk aus Martinique gibt es noch unglaublich Vieles. Kompilationen wie der „Rough Guide To Carribean Café“ sind da hilfreich und orientieren über neue Tendenzen weltmusikalischer Regionen. Aus der Karibik kommt normalerweise viel Tanzmusik vom Fließband, aber der aus Belize stammende Andy Palacio und sein Garifuna Collective zeigen, dass die von ihm wiedererweckte Punta-Musik etwas zeitlos Relaxtes hat und alles andere als von der Stange klingt. Crossover ist ja nach wie vor das Gebot der Stunde in der Weltmusik und so gibt es auch hier gleich zu Beginn eine Mischung aus Ska und Cumbia von Ska Cubano zu hören. Aurelio Martinez aus Honduras begab sich hörbar in den Kontinent seiner Urahnen und nahm im Senegal zusammen mit Youssou N’Dour auf. Sehnsuchtsvoll wie kapverdische Mornas klingt der kaum noch gespielte Merengue der 30er Jahre von Puerto Plata aus der Dominikanischen Republik. Von dort kommt auch Chichi Peralta, dessen Son ganz anders klingt wie der aus Kuba, fast wie eine Mischung aus Axé und fröhlichem Jazz. Und auf den Bahamas spielt Andre Toussaint eine Mischung aus Calypso und New Orleans Jazz.
Dédé Saint-Prix – „Fruits De La Patience“
Wie üblich gibt es eine Zusatz-CD: Dédé Saint-Prix von den Französischen Antillen präsentiert eine merkwürdige Mischung aus Latinstilen wie Son, Charanga, Zouk und haitianischen Stilen. Gesang, Gitarre, Perkussion und Flöte beherrschen seinen Sound voller eingängiger Melodien und tanzbarer Rhythmen. Die fröhliche Perkussionsmusik ist in etwa das akustische Gegenteil der synthetischen Bachata– oder Zumba-Welle, aber angenehmer zu hören.