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Künstler

Die wichtigsten Künstler der Mestizo-Musik

Manu Chao

Mestizo-Musik ist ursprünglich eine Mischung indianischer und europäischer Elemente. Heute bezeichnet sie ein Musikgenre, das zumeist Musikstile aus Lateinamerika mit verschiedenen Einflüssen aus der Pop- und Rockszene vermischt, vor allem mit Ska, Rap, Reggae und Punkrock. Im Grunde mischen sich also bestimmte südamerikanische und europäische Stile. Die Texte sind sehr kapitalismuskritisch, weswegen sich mit derartigen Bands oft Fans identifizieren, die mit Protestbewegungen sympathisieren. Es ist die Musik der Immigranten und der Globalisierungsgegner. Zwar kommen die stilbildenden Bands aus Europa, zumeist Spanien, dennoch ist Mestizo ein weltweites Phänomen. Die Gruppen sind inzwischen auch oft multinational. Nicht unähnlich dem Mestizo ist auch die Tropical Music in Südamerika mit unzähligen regionalen Varianten wie Latin Ska. Sehr viele Lieder handeln von Einwandererschicksalen, z. B. in den USA oder Spanien. Mestizo-Musik ist aber auch und vor allem Tanzmusik. Viele der Bands sind im Grunde Crossover-Bands, die sehr intensiv Ska- bzw. Reggae-Rhythmen sowie Rap zur Forcierung ihres Ausdrucks anwenden, ohne zu diesen Genres direkt zu gehören. Manches davon entwickelte sich zu einer echten Weltmusik im Sinne dieses Wortes, oft ist die Musik allerdings auch sehr auf stilistische Gesten ausgelegt.

Bekannte Mestizo-Musiker

Che Sudaka

Musterbeispiel für eine Mestizo-Band. Sie stammt aus Barcelona, Mitglieder jedoch ursprünglich aus Argentinien und Kolumbien. Sie mischen Cumbia, Reggae, Punk, Ska, Hip-Hop, Latin- und Alternative-Rock.

Che Sudaka

Foto: „Che Sudaka 2014“, Moi, Téméraire / CC BY-SA 4.0, bearbeitet

Mano Negra

Die Urband des Mestizo, 1987 vom legendären Musiker Manu Chao gegründet. Er kombinierte als Erster Punkrock, Ska und Latin, nannte dies Patchanka und schuf damit die Blaupause für Mestizo im heutigen Sinne.

Mano Negra

Foto: „Mano Negra 1990 club quatro, Shibuya, Tokyo“, Masao Nakagami / CC BY-SA 2.0, bearbeitet

Manu Chao

Der ehemalige Kopf der Band Mano Negra hat die heutige Bedeutung des Begriffs Mestizo entscheidend mitgeprägt. Seine Musik setzt sich aus Rock, Rap, Ska, Reggae, Chansons, Salsa, Flamenco, Afropop, algerischem Raï, Electronica und vielem mehr zusammen. Chao ist auch in Afrika und Lateinamerika erfolgreich und so etwas wie eine linke Leitfigur im Mestizo.

Manu Chao

Foto: „Manu at Budapest Park, 2013“, Derzsi Elekes Andor / CC BY-SA 3.0, bearbeitet

Sergent Garcia

Die spanisch-französische Band mixt Cumbia, Reggae, Salsa, Afropop, Ragamuffin und Rock und bezeichnet ihren Stil als „Salsamuffin“.

Sergent Garcia

Foto: „Sergent Garcia01“, Roman Avdagić / CC BY 2.0, bearbeitet

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Hans-Jürgen Lenhart schreibt als regelmäßiger Gastautor für das deutsche Lateinamerika-Magazin Latin-Mag. Er ist Musikjournalist und seit über 20 Jahren Experte für Latin Music. In der Artikelserie Latin Music News berichtet er alle zwei Monate über Neuerscheinungen in der lateinamerikanischen Musikszene.

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